Rosenthaler Str. 43-45
Berlin, Germany
- Architects
- TCHOBAN VOSS Architekten
- Location
- Rosenthaler Str. 43-45, 10178 Berlin, Germany
- Year
- 2021
- Client
- VALUES. Real Estate
- Team
- Simon Bange, Massimo Besana, Katja Redmann, Anja Schroth, Katharina Stranz, Stephan Lohre
- Generalunternehmer
- BAM Deutschland, Standort Berlin (heute ZECH Hochbau AG, Niederlassung Berlin)
- Projektsteuerung
- Cushman & Wakefield GmbH, Berlin
- Projektsteuerung
- ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin
- Haustechnik
- Gunder & Benz, Goslar; Ingenieurgesellschaft Grabe mbH, Hannover
- Statik
- WSK Ingenieure GmbH, Berlin
- Bauphysik
- Lenz Weber Ingenieure GmbH, Frankfurt am Main
- Brandschutz
- Rössel Brandschutz Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz, Berlin
- Fassade/Metallbauarbeiten/Cortenstahl
- Heidersberger Fassadenbau GmbH, Greven
- Natursteinfassade
- Stone Alliance GmbH, Wetzlar
- WDVS
- Megapolis Berliner Innenausbau GmbH, Berlin
- Klinkerfassade
- Drantmann Klinker Bau GmbH & Co. KG, Berlin
- Aufzugsanlagen/Fahrtreppen
- KONE GmbH, Hannover
- Klinker
- Janinhoff GmbH & Co. KG, Münster-Hiltrup
- Architekturbeton
- R. Bayer Betonwerk Zwickau GmbH, Zwickau
Das Scheunenviertel, Teil der Spandauer Vorstadt in Berlin–Mitte, ist als Szenequartier Anlaufpunkt für die internationale Modebranche, Mobilfunk-, Elektronik- und IT-Unternehmen, kreative Startups und bekannt für sein vielfältiges Gastronomie- und Kulturangebot. In der Rosenthaler Straße 43-45 unmittelbar gegenüber dem Jugendstilensemble der Hackeschen Höfe entstand auf 15.000 m² Bruttogrundfläche ein moderner, dreigliedriger Neubau in Stahlbetonbauweise mit sieben oberirdischen Geschossen und zwei Untergeschossen, der den umliegenden Nutzungsmix des Quartiers aus Wohnen, Gewerbe und Büro aufgreift und ergänzt. Die unterschiedlichen, detailreichen Fassaden der drei Gebäude nehmen direkten Bezug auf die historische Parzellierung des Baugrundstücks.
Im Haus 44 eröffnete im Dezember 2021 ein Apple-Megastore. In jedem der drei Gebäude gibt es im Unter- und Erdgeschoss großzügige Einzelhandelsflächen. Über den Gewerbeeinheiten befinden sich in den Häusern 44 und 45 Büros bzw. Ein- bis Dreizimmerwohnungen zwischen 40 und 100 Quadratmetern. Haus 43 hingegen ist als ein reines Büro- und Gewerbegebäude geplant.
Das Staffelgeschoss im sechsten Obergeschoss besitzt Dachterrassen, die durch rahmenlose Ganzglas-Sichtschutzelemente voneinander getrennt sind. Die zwei hofseitigen Dachterrassen präsentieren sich zudem mit begrünten Pergolen.
Durch ihre unterschiedlichen Straßenfassaden wirken die drei Gebäudeeinheiten des Ensembles einerseits als Solitäre jeweils für sich. Andererseits passen sie sich architektonisch den zum Teil denkmalgeschützten Alt- sowie den Neubaufassaden der angrenzenden Gebäude an und geben dem gesamten Block durch ihre aufwendige Gestaltung und hochwertige Materialität eine ganz neue Facette und Dynamik. So erhielt das Haus Nr. 43 eine vertikal orientierte, durch Stützen und halbrunde Lisenen gegliederte Natursteinfassade aus grauem Kohlplatter Muschelkalk mit rostbrauner Marmorierung, der aus der Nähe von Kirchheim in Baden-Württemberg stammt. Die bodentiefen Fenster wurden ab dem zweiten Obergeschoss mit einem braunen, pulverbeschichteten Stahlstabgeländern versehen. Aus hellem, horizontal bebändertem Naturstein aus Portugal zeigt sich die Fassade von Haus Nr. 44, ebenfalls vertikal strukturiert, diesmal aber rein durch Stützen. Die Fenster besitzen, ebenso wie bei Haus 45 Brüstungen aus Glas. Letzteres Gebäude hebt sich mit seiner Fassade aus hellem Vollklinker von den anderen beiden Häusern ab. Dabei nimmt es historisierend Bezug zur Fassadengestaltung des angrenzenden Altbaus der denkmalgeschützten Roten Apotheke. Als ein weiteres strukturierendes Gestaltungselement wurden über den Fenstern Stürze aus hellem Architekturbeton eingesetzt.
Die hofseitig orientierten Fassaden wurden der Berliner Bautradition folgend zurückhaltender, im gleichen Zuge aber dennoch hochwertig gestaltet und als Wärmedämmverbundsystem mit feinkörniger Putzschicht ausgeführt. Die Sockelzonen im Erd- und ersten Obergeschoss der Hof-Fassaden wurden analog der Straßenfassaden bei Hausnummer 43 mit Naturstein und bei Nummer 45 mit Verblender verkleidet. Nummer 44 erhielt einen Sockelbereich aus Putz mit hochwertigen Profilierungen. Ab dem zweiten Obergeschoss besitzen alle Gebäude gefilzte Putzfaschen als Fensterrahmungen.
Zur Aufnahme von Regenwasser und als Lebensgrundlage für unterschiedlichste Insekten und Vögel sind alle Dächer inklusive der Müllbereiche begrünt und eine Zisterne zur Wiederverwendung des Wassers installiert.
Im begrünten Innenhof befinden sich ein Kinderspielplatz mit einer Fläche von rund 200 Quadratmetern sowie eine Vielzahl von Fahrradstellplätzen. Stellplätze und Technikflächen sind mit einem Sichtschutz aus Cortenstahl-Paneelen eingefasst, die ein gestanztes, eigens von TCHOBAN VOSS Architekten entwickeltes Muster erhielten.
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