IMPACT HUB BERLIN at CRCLR-HOUSE
Photo © Studio Bowie
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Impact Hub Berlin at CRCLR-House

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Location
Rollbergstraße 28A, 12053 Berlin, Saksa
Year
2022
Client
Impact Hub Berlin GmbH
Sanierung
TRNSFRM eG
Lichtdesign
Studio de Schutter

Auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei im Berliner Stadtteil Neukölln eröffnet der kollaborative Community und Coworking Space Impact Hub Berlin für eine neue Generation von Impact Entrepreneurs, die sich auf Circular Economy, Inklusion, nachhaltige Lebensmittel und grüne Technologie konzentrieren. Für die Entwicklung des Kindl-Areals spielen Aspekte wie Sozialverträglichkeit, Zugänglichkeit, Vielfalt, Umweltverträglichkeit, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung eine wesentliche Rolle. Das ressourcenschonende Bauen bestimmt auch den Innenausbau des Impact Hub Berlin at CRCLR-House durch LXSY Architekten.

LXSY Architekten haben bereits 2015 den Innenausbau des Impact Hub Berlin in Kreuzberg partizipativ und nachhaltig umgesetzt und wurden für ihr Konzept mit dem German Design Award 2017 ausgezeichnet. In Auseinandersetzung mit zirkulären Bauweisen werden bei dem neuen Standort Aspekte wie die Wiederverwendung von Bauteilen, Flexibilität, recycelte Materialien, zukünftige Nutzungsänderungen sowie reversible Strukturen berücksichtigt. Die notwendigen Ertüchtigungen der ehemaligen Lagerhalle sowie deren Aufstockung erfolgten durch TRNSFRM eG nach dem Entwurf von Die Zusammenarbeiter. Beim Innenausbau kommen kreislauffähige Materialien, rückbaufähige und sortenreine Konstruktionen und einfache Standards zum Einsatz. Mit Hilfe von Produkt- und Materialpässen können die eingesetzten Elemente nach dem Ausbau für eine neue Nutzung wiederverwendet werden. Den Prozess selbst begleiteten auch diverse Workshop-Formate, um nachhaltige Bauweisen und experimentelle Ansätze im Prototyping zu erforschen.

Die ehemalige Lagerhalle gliedert sich durch den Einbau einer Galerie aus Holz in zwei Ebenen. Angepasst an die hohe Brüstung der Fenster, die umlaufenden Notausgänge und das vorgegebene Raster der Stützen erfolgt die Platzierung der Erschließung und die Anordnung der Multifunktionsräume und Teamspaces ober- und unterhalb dieser Galerieebene. Öffentliche Bereiche im Erdgeschoss wie das Café sind auch für die Nachbarschaft zugänglich. Andere Räume wiederum bleiben den Mitgliedern des Impact Hub Berlins vorbehalten. Um der Historie des Ortes gerecht zu werden, bleibt der industrielle Charakter des Bestands weiterhin bewusst erlebbar. Ohne dass die Halle an Großzügigkeit einbüßt, ermöglichen die zentralen Räume indirekte Zonierungen. Abgestimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse gibt es verschiedene Raumqualitäten für laute oder leise Arbeitsumgebungen. Die offenen Räume ermöglichen gleichzeitig einen gemeinsamen Austausch mit anderen, aber auch einen Rückzug für konzentriertes Arbeiten. Entstanden ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Team Spaces, Open Co-Working, Meetingräumen, Lounge und Café mit Terrasse. Telefonboxen, Meeting Booths und Sitznischen sind auf allen Ebenen gut verteilt angeordnet. Werkstätten, Workshopräume und Labs befinden sich im Untergeschoss.

Die Werte des Impact Hub Berlin fließen in die Gestaltung mit ein und werden durch Facetten wie Transparenz, Offenheit und Flexibilität sichtbar gemacht. Das Spiel aus transparenten, transluzenten und blickdichten Wänden prägt den Entwurf der Innenräume. Trotz starker Vorgaben wie dem Raster der Stützen oder den Fluchtwegen ist eine möglichst flexible Bespielung und eine Anpassung der Raumgrößen gegeben. Basierend auf dem Farbkonzept des Corporate Designs des Impact Hub Berlins werden die Zonierungen für eine bessere Wiedererkennung und Orientierung einzelnen Farben zugeordnet. Allen Räumen gemein ist eine freundliche, helle Atmosphäre zum Wohlfühlen.

Im Spannungsfeld zwischen "use as is" und "upcycle" bewegt sich das Materialkonzept des Impact Hub Berlin at CRCLR-House. Rund 70% der verwendeten Materialien und Produkte sind recycelt oder nachhaltig. Hochwertige wiederverwendete und neue nachhaltige Materialien werden eingesetzt, wie sie sind. Beschädigte oder unebene Materialien werden behandelt, um dem Designkonzept zu entsprechen. Mit dem Vorurteil eines Second-Hand-Designs oder der Vorstellung von minderwertigen Materialien soll im Hinblick auf die Ästhetik des zirkulären Gebäudes bewusst aufgeräumt werden. Trotz der Einfachheit und dem Einsatz von vielfältigen Materialien liegt ein Schwerpunkt des Entwurfes in einem klaren, homogenen und hochwertigen Design.

Die eingesetzten Materialien und Produkte stammen von Abriss-Baustellen, Messen, Museen oder aus Lagerbeständen von Firmen. Die Schiebetüren der Telefonboxen wurden beispielsweise aus dem vormaligen Impact Hub Berlin übernommen. Das schwarze MDF stammt aus einem Club in Berlin. Regelmäßig wurden Berliner Tischlereien abgeklappert, um Holzverschnitt und Reststücke zu verwerten. Das Holzständerraster mit einer Breite von 62,5 cm ermöglicht die Verwendung von Restzuschnitten im kleinen Format. Viele Möbel aus dem alten Impact Hub Berlin wurden übernommen und durch eine Mischung aus Vintage-Stücken oder Möbel-Leasing ergänzt. Aber auch funktionale Elemente wie Kabeltrassen, Sanitäranlagen, Lüftungsrohre und Heizungen wurden gebraucht aus zweiter Hand verwendet. Als neues Material sorgen beispielsweise Hanfwände für ein gutes Raumklima und einen nachweislichen Schallschutz. Filz und Strohplatten verbessern die Akustik.

Das Impact Hub Berlin at CRCLR-House zeigt, wie der Erhalt von Bestand und der Einsatz nachhaltiger, nachwachsender und recycelter Materialien das Bauen von morgen positiv verändern kann.

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