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Studierendenwohnheim Kassel

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Location
Campus Nord, 34117 Kassel, Saksa
Year
2015

Das städtebauliche Konzept basiert auf der Grundidee Wohnheim und Kita in zwei voneinander getrennte Baukörper zu organisieren, deren räumliche Ausformulierung aus dem jeweiligen Kontext entwickelt wird.

Das Studentenwohnheim formuliert mit einem langgestreckten Baukörper eine klare Grenze zum öffentlichen Raum. Es tritt mit diesem über die transparente Erdgeschosszone sowie die richtig platzierten Ein- und Aufgänge in einen Dialog. Die Kita reagiert mit der Bauflucht auf die Nachbarschaft und staffelt sich nach Süden terrassenförmig ab. Die äußere Gestaltung folgt der gewünschten horizontalen Gliederung der Gestaltungsvorgaben für den Campus. Eine strenge architektonische Gliederung zum öffentlichen Raum wird spannungsvoll ergänzt durch eine aufgelockerte lebendige Fassadengestaltung zum Innenbereich.

Das Wohnheim ist zoniert in einem Bereich mit Appartements, die unterschiedlich kombinierbar sind und eine rückwärtige Erschließung und Aufenthaltszone. Die Wohnungstypen bieten vielfältige Kombinationsmöglichkeiten, es bleiben Fragen in Bezug auf die Abgrenzung der Privatsphäre. Die Grundeinheit bietet jedoch eine gute Struktur für die individuelle Organisation der unterschiedlichen Wohnfunktionen. Die nach Westen ausgerichteten Laubengänge bieten große Aufenthaltsqualitäten und sind über Außentreppen unmittelbar mit dem Freiraum verbunden.

Zugleich sind die Laubengänge frei zugänglich und damit stellt sich ein Sicherheitsproblem für die Bewohner. Der nördliche Kopf des Gebäuderiegels wird mit seiner Gemeinschaftsnutzung funktional und räumlich überzeugend gestaltet.
Die Verwaltung ist zentral angeordnet und entsprechend der Anforderung gut organisiert; die mittlere Kommunikationszone wirft Fragen der Abtrennbarkeit auf.
Die Kita, die in Teilen dreigeschossig organisiert ist, bietet eine überzeugende Verknüpfung von Innen -und Außenraum, insbesondere auch durch die Terrassen. Während die Gruppenräume ideal angeordnet und ausgerichtet sind, weisen die Schlafräume funktionale Defizite auf (Lüftung und Belichtung). Andere Räume haben ungünstige Zuschnitte. Auch die Kita ist nicht barrierefrei. Der zweite Rettungsweg scheint nicht geklärt.

Insgesamt ist die Barrierefreiheit über alle Ebenen nicht gegeben (fehlende Aufzüge, Zugänglichkeit zu sanitären Anlagen und in den Verwaltungsbereich). Der hohe Glasanteil gewährleistet einerseits Transparenz, andererseits kann er den Wünschen nach privater Abgrenzung in den Wohnbreichen nicht hinreichend gerecht werden.
Die Realisierungskosten liegen nicht ganz im unteren Bereich. Hierzu trägt der hohe Anteil an Glasfassaden bei. Das Wohnheim wird dennoch aufgrund seiner kompakten Bauweise und des sparsamen Erschließungsaufwandes als wirtschaftlich bewertet.
Kita und Studentenwohnheim sind aufgrund der Entwurfskonzeption unabhängig voneinander realisierbar. Insgesamt stellt der Entwurf einen überzeugenden Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.

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