Kundentoiletten SBB

Schaffhausen, Switzerland
Photo © Andrin Winteler, Bürobureau
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Architects
Dost Stadtentwicklung Architektur Innenarchitektur
Year
2022

Der Wunsch der SBB ist es das aktuelle Toiletten-Angebot Innenarchitektonisch, und strukturell zu vereinheitlichen. Die Artikulation der Gestaltung folgt dem Wunsch die Markenwerte des Unternehmens in Form der Raumerfahrung zu vermitteln.
Ausganslage des Entwurfs ist das Bewusstwerden des Bedürfnisses nach Ruhe durch die hohen Belastungen der Kunden durch äussere Reize sowie den hohen Zeitdruck. Dies lässt sich eingängig mit der bekannten Bezeichnung des «stillen Örtchens» zusammenfassen.
Ebenfalls Entwurfsrelevant sind Betrachtungen unterschiedlicher Assoziationen von Hygiene.
Das Spektrum der Wahrnehmung technischer Hygiene mit der Analogie zur Waschanlage bis hin zu Atmosphärischer Hygiene mit dem Bild des Wasserfallbeckens.
So entsteht der Gedanke von viel Raum im Eingangsbereich, ruhig gestaltet mit hohen Atmosphärischen Qualitäten welcher sich in die Funktionszonen entwickelt. Diese werden technische und pragmatischer gelöst. So entsteht hohe Funktionalität wo sie am wichtigsten ist und ein überraschender und bleibend positiver erster und letzter Eindruck.
«Raumqualitäten durch Klarheit und starken Kontrasten»
Charakterstarken vielfältigen und kontrastreichen Materialien an Wand Boden und Decke erzeugen einen hohen Grad von Aufenthaltsqualität. Die Materialien schaffen Identität, strukturieren und signalisieren auf einer natürlichen Weise die unterschiedlichen Funktionszonen. So stellt einen sauberen strukturierten Grundriss nicht nur die Ästhetischen Qualitäten sicher, sondern erfüllt seine signalethische Aufgabe.
«Raumqualitäten wohlfühlen durch eine Vielfalt von Materialstrukturen»
Der Klarheit und der Exaktheit der Kontraste lässt sich auf der Ebene der Material Struktur eine hohe Heterogenität ausmachen. Von perfekt glatten Oberflächen über Naturfaser Beschichtete Wände einem mit Strukturlack Pulverbeschichtetes Wellblech, zwei unterschiedlichen Deckenstrukturen und zwei völlig unterschiedliche Steinstrukturen lässt sich dies Vielfalt ausmachen. Strukturen lassen einen haptisch mit den Augen spüren. Diese Stofflichkeit führt zu einem menschlichen Bedürfnis nach dem Wohlfühlen und der Analogie zu der Natur.
«Hochwertigkeit und Sauberkeit steigert das Sicherheitsempfinden»
Die hochwertigen Materialien und die präzise choreographierten Räume Kommunizieren Sicherheit und Qualität. Die Raum-Oberflächen sind so gewählt, dass sie sich einfach und effizient reinigen lassen. Der Aspekte der Hochwertigen Materialien und dem sauberen Eindruck helfen der Implikation des Sicherheitsaspektes. Sicherheit und eine gute Dienstleistung sollen mit der Marke SBB konnotiert werden und ein Spiegelbild derer Werte bilden.
«Vielfalt in der Anwendung durch Modularität.»
Die unterschiedlichen Zonen wurden Modular gedacht und lassen diverse Lösungen zu. Waschtische sind Modular gedacht und lassen sich divers in Räume implementieren. Trotz unterschiedlichen Grundrissen und Raumhöhen soll die Identität der Gestaltung stets erkennbar sein.
«Atmosphärisches Licht mit klarer Logik»
Der Einsatz der Beleuchtung ist divers eingesetzt doch in der Anwendung immer einer klaren Logik folgend. Das Licht wird in den Modulen jeweils mitgedacht und definiert und ergibt sich durch mit der Setzung der jeweiligen Funktionszonen.
Je nach Zone fördert die Lichtqualität die jeweilig unterschiedlichen Dynamiken, unterstützt Materialspezifische Eigenschaften oder lenkt den Fokus auf vorhandene Qualitäten.
«Die Öffentliche Toilette der Zukunft ist Genderneutral»
Die Räume werden nicht mehr zwischen Geschlechter in zwei Zonen separiert. So gibt es einen grossen Eingang und eine grosszügige Waschzone. Grosszügigkeit und einsehbare Nischen fassen die Benutzer und schaffen angemessene Intimität. Die Einsehbarkeit wie auch akustische Verbindungen sind wichtige Anforderungen. Dies muss stets in jeder Adaption berücksichtigt werden. Genderneutralität zeigt sich auch in der gewählten Zeichensprache der Piktogramme indem keine geschlechterspezifische sondern Funktionsbezogene Signaletik eingesetzt wird.

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