Neues Humboldtforum Berlin
Berlin, Germany
- Architects
- Titus Bernhard Architekten BDA
- Location
- Berlin, Germany
- Year
- 2008
Legitimiert der Wunsch nach der Wiederherstellung der „Historischen Mitte Berlins“ eine unreflektierte Rekonstruktion? Fordert die außerordentliche Bedeutung des Ortes und seines neuen Inhaltes nicht eine differenzierte Herangehensweise,die nur durch einen ambivalenten Umgang mit der Thematik zu erzielen ist ?
Wenn sich im Geiste der Brüder von Humboldt die Weltneugier von hier aus auf das Fremde und Andere mit seinen herausragenden Wissens- und Kunstschätzen richtet, scheint uns das Konzept einer Zeitreise vom Barock in die Neuzeit mit der Intention, die historische städtebauliche Ordnung als ein hervorragendes Zitat aus der Vergangenheit zu interpretieren und, quasi als didaktisches Angebot, über die Morphologie hin zu einer reduzierten zeitgemäßen Architektur zu führen, ein adäquater Ansatz. Nur im Komplementären, im „Sichtbarmachen der Veränderung“wird dieser Gedanke für Millionen Bürger und Besucher dieses Ortes nachvollziehbar.
Die Vorstellung von „Idealplan“ und „Idealer Stadt“ ist ausgeträumt. Der Verlauf der Geschichte und alle gesellschaftlichen Umstände implementieren Brüche, fordern Anpassung, Veränderung und intelligente Interpretationen …..
Stilmittel und Bautechnik, Forderungen nach Ökologie und Effizienz, ohnehin durch die hohen Anforderungen an zeitgemäße Museumsbauten der Superlative geschuldet, konservatorische und museumspädagogische Belange und nicht zuletzt ein „nicht beliebig dehnbarer Budgetrahmen" ermöglichen die in Teilen geforderte historische Fassade eh nur als Kulisse.
Sehnsucht, Romantik und der Wunsch nach dem Aufleben derVergangenheit, die Veranschaulichung kultureller Werte, auch wenn dies nur in Momentaufnahmen ohne Kontext gelingen wird, sehen wir als starke, nicht abstreitbare Vorgaben. So werden Westfassade mit Hauptportal und Kuppelbau wieder in altem Glanze erstrahlen, während die Längsseiten als Analogie zum geschichtlichen Prozess überführt werden in eine „moderne Ostfassade“. Vergangenheit und Gegenwart sind ambivalent.
Der besonderen Aufgabe entsprechend werden sowohl die Reminiszenzan die historische Fassade als auch die reduzierte „moderne“ Fassade mit neuesten Erkenntnissen aus der Materialforschung und Bautechnik unter Mithilfe von Fassadenexperten mit weltweiter Reputation angedacht und entwickelt.
Wettbewerb
Sonderrundgang/engere Auswahl, 2008
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