Massivholzwerk

Aschaffenburg, Germany
Photo © Thomas Eicken Fotografie, Fischbach bei Dahn
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Photo © Thomas Eicken Fotografie, Fischbach bei Dahn
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Architects
+Seelinger Architekten BDA
Year
2007
Client
Pollmeier Schnittholz GmbH & Co. KG
Team
Projektleitung in cornelsen+seelinger GbR: Dipl.-Ing. Martin Seelinger
Tragwerksplanung
Bollinger+Grohmann GmbH, Frankfurt a. M.
TGA-Planung
HKL-Ingenieure, Erfurt
Planung Energiezentrale
Seeger Engineering, Hessisch-Lichtenau
Brandschutzkonzept
Hagen Ingenieure für Brandschutz, Kleve

2007 wurde das dritte Massivholzwerk des Auftraggebers eröffnet; dank zahlreicher produktionstechnischer Innovationen gilt die Anlage als Europas modernstes Laubholzsägewerk. Nach intensiven Standortanalysen haben wir ein 10 Hektar großes Grundstück im Mainhafen von Aschaffenburg entwickelt. Hier ist man nah am Rohstoff (Buchenwälder von Spessart, Odenwald etc.) und hat die logistisch unmittelbare Anbindung an ein Containerterminal mit regelmäßigem Liniendienst nach Rotterdam. Letzteres ist entscheidend, da die Firma ihre Produkte weltweit vertreibt.

Den Kern der Werksanlage bildet eine hängende Ebene inmitten der technisierten Produktion, direkt über der Kappanlage, die auf diese Weise stützenfrei bleiben kann. Um die hängende Ebene läuft eine raumhohe, gläserne Doppelfassade. Sie schafft Transparenz und ermöglicht hier ein ruhiges Arbeiten bei gleichzeitigem Sichtkontakt zur lärmintensiven Produktion. So lässt sich über allseitige Ausblicke der Produktionsprozess für Mitarbeiter und Besucher verfolgen und erläutern.

Auf dieser zentralen Ebene sind sämtliche kommunikativen Funktionen des Werkes zusammengefasst: Die an schlanken Stahlprofilen abgehängte Konstruktion nimmt als ‚Mannschaftsdeck‘ Cafeteria, Büro- und Ausstellungsbereiche, Sozialräume und Umkleiden, sowie ein Auditorium auf. Hier werden Schulungen für Mitarbeiter sowie Vorträge für Besucher und Kunden angeboten. Für diese Veranstaltungen kann der Bereich mit einem raumhohen Vorhang abgeschirmt werden.

Einzelne Funktionsbereiche, wie Umkleiden, Küche oder Besprechungsräume sind innerhalb der Ebene in freistehenden Boxen organisiert. Für Teambesprechungen steht direkt auf dem ‚Mannschaftsdeck‘ ein Besprechungsbereich mit Sichtverbindung in die Produktion zur Verfügung.

Das ‚Mannschaftsdeck‘ dient auch als Brücke zwischen West- und Ostseite des Gebäudes über die Rundholzaufgabe hinweg. Durch diese 18 m breite Öffnung gelangen die Holzstämme quer in das Werk hinein. Direkt unter dem ‚Mannschaftsdeck‘ verlaufen Kranbahnen. An ihnen können die Stämme im Falle einer Störung bewegt werden.

Zentrale Idee der Raumdisposition ist die Integration der Mitarbeiter in ein Team als Voraussetzung für den gemeinsamen Erfolg. Die in zahlreichen produzierenden Unternehmen vorhandene räumliche Trennung von Produktions- und Administrationsmitarbeitern ist durch unser Raumkonzept aufgehoben: Sämtliche Wege bei Schichtwechseln sowie in den Pausen führen über das großzügige ‚Mannschaftsdeck‘, hier begegnen sich Mitarbeiter aller Abteilungen (und auch Besucher) buchstäblich auf einer Ebene.

Besucher können sich bei einem Rundgang an Ausstellungstafeln über den Werkstoff Holz und die Rolle der Forstwirtschaft als Rohstoffproduzent und Faktor gegen den globalen Klimawandel informieren.

Das Werk läuft erfolgreich im Dreischichtbetrieb und das maßgeschneiderte Betriebslayout hat sich sehr gut bewährt.

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