Fotografia © Ralph Feiner

Neubau Mediothek und Hörsäle, Pädagogische Hochschule Graubünden

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2010

Die Pädagogische Hochschule Graubünden mit Bauten aus der Zeit von 1981 bis 1994 wird mit einer Mediothek und zwei Hörsälen erweitert. Plastisch gestaltete Betonbauten in Kombination mit sägeroher Brettschalung sind das prägende Charakteristikum der Anlage. Ohne den Bestand zu konkurrenzieren übernimmt auch der Neubau diesen Ausdruck, dennoch wird das Ensemble durch ihn auf eigenständige und selbstverständliche Art erweitert.

Zunächst klärt der Neubau den bislang undefinierten Abschluss des „Parkraums“ im Dreieck der Bestandsbauten und der Scalärastrasse. Die plastische Formung des Neubaus wird dazu benutzt, um von der parkseitig eingeschossigen, pavillonartigen Anmutung zu einem zwei- bzw. dreigeschossigen Körper gegenüber dem hoch aufragenden Schulgebäude überzuleiten und den bislang fehlenden Übergang der Massstäbe herzustellen. Zwischen den Häusern entsteht ein hofartiger Innenraum, der als Pausenterrasse dient und die Spannung zwischen diesen Massstäben erlebbar macht.

Auf der Ebene von kleinen Rücksprüngen in der Fassade und der Ausgestaltung der Fenster wird die plastische Bearbeitung des Baukörpers zusätzlich weitergeführt. Der Verzicht auf einen umlaufenden Blechdachrand und die fugenlose Ausführung des Baus unterstreichen den Eindruck eines plastisch geformten Monoliths.

Der grosse stützenfreie Raum der Mediothek, wird mittels einer Differenzierung der Raumhöhe, in einzelne Bereiche gegliedert: den hohen und von hochliegenden Fenstern indirekt ausgeleuchteten Arbeitsbereich für die Studenten, den niedriger gehaltenen Standort der Bücherregale und der Auslei-he mit direktem Landschaftsbezug. Die Fenster wirken von diesem Standpunkt als innenräumliches Ornament, das die naheliegende Churer Bergkette des Montalin zu einem Landschaftsfries zusammenfasst. Glatte weisse Wandoberflächen lassen im Innern die kubischen Raumformen hervortreten und reflektieren das Licht weit ins Innere. Diese weisse Auskleidung der Räume schafft hier wie auch im übrigen Gebäude eine lichtdurchflutete neutrale Atmosphäre für konzentriertes Arbeiten. Gleichzeitig finden in dieser weissen Innenschale die den heutigen Ansprüchen genügende Dämmung sowie die Hausinstallationen Platz, wodurch die einfache Form der Räume unterstützt wird.

Das Gebäude im Minergie-Standard wird mit dem geplanten Fernwärmeanschluss in Betrieb genommen.

Im Zuge des Neubaus wurden zudem auf zwei Terrassenebenen der Schulanlage liegende Sportflächen erneuert und der bestehende gassenartige Zugangsweg von der Scalärastrasse zum Hauptgebäude wurde über das ganze Gelände bis hinunter zur neuen Kantenstrasse verlängert. Entlang dieses Weges reihen sich nun - mit dem neusten Baustein der Mediothek und den Hörsälen ergänzt - die Einrichtungen des gesamten Campus auf.

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