Einfamilienhaus L

Hard, Austria
© Heinrich Spöttl
© Heinrich Spöttl
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© Heinrich Spöttl
© Heinrich Spöttl
Architects
Früh ARCHITEKTURbüro
Any
2012

Das Einfamilienhaus steht in unmittelbarer Nähe zum Bodensee. Der scharfkantige Baukörper wurde auf dem Grundstück so positioniert, dass sich eine räumliche Staffelung der Parzelle ergibt. Im Norden wird durch ein Carport und Sichtbetonwände ein Hof ausgebildet. Über diese Vorzone erfolgt die Zufahrt in die Tiefgarage. Das Wohngebäude steht in seiner plastischen Großform so, dass sich Garten und Haus verzahnen und Grenzen verwischen.

Der Kubus verfolgt eine präzise, geometrische Formensprache. Durch die weiße Putzfassade, die sich Richtung Süden auflöst, wirkt er in seinem strahlenden Weiß eigenständig und selbstverständlich platziert. Während sich das großvolumige Gebäude nordseitig fast ganz geschlossen präsentiert, öffnet es sich zum Garten und umfängt ihn. Die Gebäudekanten werden als Rahmen weitergeführt. Ausblicke durch diese wirken wie Bilder „eingerahmt“. Wird ein Sicht- oder Sonnenschutz gewünscht, können Markisen in den Ausschnitten herabgelassen werden. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Lebens- und Bauform, die sich in den Innen- und Außenräumen konkretisiert.

In der großzügigen Empfangshalle wird der Gast gerne empfangen. Schon beim Eintreten in das Gebäude besteht die Sichtverbindung hinaus in den Garten. Neben dem Entree sind Gäste- und Privatgarderobe situiert. Ostseitig liegt die Stiege, die die drei Geschosse miteinander verbindet. Das quadratische Stiegenhaus wirkt wie eine weiße Skulptur, in der weiße filigrane zylindrische Leuchten hängen. Wo abends ein „Sternenhimmel“ entsteht, wird tagsüber der Aufgang über ein Oberlicht belichtet.

Der repräsentative Eingangsbereich ist sechs Meter hoch, öffnet sich Richtung Norden zum Hof und wird im oberen Luftraum von einem Steg gequert. Dieser Steg verbindet den Elterntrakt mit dem Kinderbereich. Die symmetrisch angelegten, großzügig dimensionierten Räume sind so angeordnet, dass verschiedene Sichtachsen entstehen. Im Osten liegen im Erdgeschoss die Nebenräume wie Speisekammer, WC und Küche, im Südosten befindet sich das Esszimmer, und im Westen das Kinderstudio mit integriertem Bad. Herzstück des Hauses ist der mittig gelegene zweigeschossige Wohnraum. Über zwei Schiebetüren in der südseitigen hohen Glassfassade öffnet sich der Wohnraum zu Terrasse und Pool. Dieser Bereich ist die Übergangszone zum Grünraum. Der geschliffene Sichtbetonpool reflektiert das Licht im bergseeartig glitzernden Wasser. Eine Lounge ist dem Essbereich vorgelagert.

Im Obergeschoss befindet sich ostseitig der Elternbereich mit eigener Terrasse, die durch Lamellen im Dach beschattet wird. Angrenzend an den Luftraum des Eingangsbereiches gibt es westseitig vor den Kinderzimmern einen Gemeinschaftsarbeitsbereich, der über ein Glasoberlicht belichtet wird. Von diesem Arbeitsplatz hat der Bewohner durch einen Ausschnitt in der Wohnzimmerwand Aussicht bis in den Garten.

Das Interieur besticht durch seinen edlen ruhigen Gesamteindruck. Auf Materialwahl und –reduktion wurde Wert gelegt. Die klaren Linien von außen finden sich auch innen wieder. Geräucherte Eiche, die Farben Schwarz, Graubeige und Weiß bestimmen die Raumeindrücke. Eine Besonderheit ist die zweigeschossige Lederwand im Wohnzimmer.

Das Haus ist sowohl Rückzugs- und Erholungsort für die Familie, als auch freundlicher Gastgeber mit vielfältigen Aufenthaltsbereichen im Innen- und Außenraum.

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