Turnhalle Theodor-Heuss-Gymnasium
Aalen, Germany
- Architects
- kaestle&ocker
- Localització
- Friedrichstraße 70, 73430 Aalen, Germany
- Any
- 2018
- Client
- Stadt Aalen
- Equip
- Marcus Kaestle, Andreas Ocker, Steffen Folk, Julia Leucht
Die THG-Turnhalle an der Friedrichstraße in Aalen wurde als Teil des Gymnasiumneubaus im Jahr 1964 errichtet. Die Konstruktion ist in ihrem Ursprung, wie der gesamte Schulbau, in Betonfertigteilbauweise konzipiert. Die Gebäudehülle setzt diesen Ansatz in Form von vorgehängten, kerngedämmten Betonsandwichelementen fort. Im Wesentlichen fanden wir die Turnhalle in bauzeitlicher Bauweise vor.
Ziel der Sanierung war eine den heutigen funktionalen und energetischen Anforderungen entsprechende Sporthalle, sowie eine daraus entwickelte hohe gestalterische Qualität.
Um mit den Kosten deutlich unterhalb eines Neubaus zu bleiben, wurde die intakte Primärstruktur der Halle erhalten. Die Integration der „grauen Energie“ in eine energetische Gesamtbetrachtung spielte dabei eine wesentliche Rolle. Tragwerkplanerische Untersuchungen ergaben, dass keine zusätzlichen Lasten über die vorhandene Fassadenbekleidung aufgenommen werden konnten. Eine additiv hinzugefügte dämmende Schale konnte somit nicht realisiert werden.
Für die energetische Ertüchtigung wurden die Betonfertigteile an den Fassaden aus diesem Grund zurückgebaut und durch hochgedämmte Holztafelelemente ersetzt. Der Einbau erfolgte analog den ursprünglichen Betonelementen zwischen den bestehenden Stahlbetonstützen.
Durch eine homogene, vertikal angeordnete und hinterlüftete Holzverkleidung aus Weisstanne wird die Körperhaftigkeit des bestehenden Volumens gestärkt. Gleichzeitig konnten gezielt gesetzte neue Öffnungen realisiert werden. Eine großformatige Verglasung an der Nordseite der Halle ermöglicht eine natürliche, blendfreie Belichtung, ein außenliegender Sonnenschutz ist nicht notwendig. Integrierte Öffnungsflügel im Stützenbereich sichern die natürliche Nachströmung von Frischluft. Gemeinsam mit Lüftungsklappen auf der Südseite der Halle ist eine wirksame Nachtlüftspülung gewährleistet, auf eine Lüftungsanlage in der Halle konnte verzichtet werden. Lediglich die Umkleide- und Duschbereiche erhalten eine kontrollierte Lüftung.
Diese Maßnahmen führen zu einer Verbesserung des thermischen Komforts und einer Maximierung der Tageslichtnutzung unter Berücksichtigung des Blendschutzes. Dadurch wird ein gutes Raumklima ohne sommerliche Überhitzung erreicht.
Im Innenraum wurden die längs- und stirnseitigen Prallwände der Halle vollflächig mit Weißtannenholz bekleidet. Das untere Drittel der Wandflächen wurde zur Verbesserung der Raumakustik mit vertikal geschlitzten Holzlamellenelementen ausgebildet. Perforationen an der Südwand sorgen für den Luftaustausch durch Lüftungs- und RWA-Öffnungen.
Der neu gestaltete Innenraum erfährt durch die hölzerne Schale eine Transformation. Das bauzeitlich vorhandene Tragwerk bleibt sichtbar und gliedert den Raum.
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