Urnen- und Gemeinschaftsgrab

Zug, Switzerland
Fotografia © Rene Rötheli
Fotografia © Rene Rötheli
Fotografia © Kristina Schönwälder
Fotografia © Rene Rötheli
Fotografia © Rene Rötheli
Fotografia © Rene Rötheli
© Kristina Schönwälder
© Rene Rötheli
Fotografia © Rene Rötheli
Landscape Architects
Tremp Landschaftsarchitekten
Localització
Waldheimstrasse 20, 6301 Zug, Switzerland
Any
2007

Friedhof St. Michael Zug –  Gemeinschaftsgrab in hainartiger Bepflanzung

Der Hain des Gemeinschaftsgrabes ist streng geometrisch angelegt. In seinem formalen Ausdruck verweist er auf das nahe mittelalterliche, heute als Grabstätte für Priester dienende Beinhaus. Die im Raster gepflanzte hochstämmige japanische Maienkirsche, der Baum der japanischen Kirschblütenfeste, verweist als Hybride unbekannter Herkunft auf die hier auf eigenen Wusch unerwähnt bleibenden, anonym Bestatteten. Schneeflockenartig fallen im April die weissen Blütenblätter zu Boden und verstreuen sich in der Umgebung. Als betongerahmtes Natursteinbild liegt das Grabmal in der Chaussierung. Messingplättchen dienen als Schriftträger für die namentlich erwähnten Verstorbenen. Das als Intarsie eingelegte Wasserbecken mit den Seerosen, in dem sich die Kirschenblüte spiegelt, vermittelt zwischen dem Besammlungs- und Aufenthaltsort für die Hinterbliebenen und dem Rasen, der die Asche der Verstorbenen aufnimmt. Krokusse verwandeln ihn im Frühling und Herbst in einen blauen Blütenteppich.

Friedhof St. Michael Zug – Urnenwände in hainartiger Bepflanzung

Malerische Fächerahorne prägen den Bereich der Urnennischenwände als lockeren, lichtdurchfluteten Hain. Sechs Betonrahmen mit einer bildhaft in Erscheinung tretenden Natursteinfüllung aus bruchrohen Walliser Mauersteinen schieben sich bergwärts in den Hang und öffnen den Blick zum See. Das mörtellos geschichtete Material verleiht den Mauern einen blaugrauen bis gelblichen Farbton und vermittelt zu den goldenen, im Verlauf der Zeit abstumpfenden Messingplatten, in denen die Namen der Verstorbenen eingraviert sind.Das sorgfältige handwerkliche Einpassen der Mauersteine verweist auf die Tradition ländlicher Gebeinhäuser oder städtischer Katakomben und erinnert an den mit dem Friedhof stets verbundenen Aspekt der Totensammlung. Jeder einzelne Stein steht mit seiner farblichen und formalen Erscheinungsform für die Individualität der hier Bestatteten. Die Schwere der vermauerten 300 Tonnen Steine versinnbildlicht die Last vergangenen menschlichen Lebens.

Studienauftrag 2003: 1. Preis

Realisation 2005 und 2007

Bauherrschaft: Baudepartement Stadt Zug

Bausumme: 910'000.- (Urnenwände und Gemeinschaftsgrab)

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