Centre Sportif Jules Ladoumègue
9. Februar 2015
The spatial and administrative separation of Paris from its suburbs is one of the permanent problems that plagues the metropolis. An intelligent project that combines transport and leisure functions contributes to overcoming the barriers created by the ring motorway.
Gerade jetzt, wo die Gestaltung von „Grand Paris“ mit den Bahnhofsprojekten des Grand Paris Express für den gesamten Großraum der Metropole konkrete Züge annimmt, gewinnt die Arbeit von Dietmar Feichtinger an der Porte de Pantin ganz besonders an Bedeutung. Steht sie doch sinnbildhaft für das neue Stadtkontinuum, das sich nach und nach zwischen Paris und seiner Banlieue über die Ringautobahn des Boulevard Périphérique hinaus etabliert. Diese Beziehung zu den angrenzenden Gemeinden stützt sich auf das Verkehrsnetz. Nun bedurfte die neue Straßenbahnlinie 3b, die fortan den Osten von Paris anbindet, eines Wartungsstützpunkts. Statt ihre Remisen und Werkstätten in die Vorstadt zu verbannen, entschieden sich die Pariser Verkehrsbetriebe (RATP) für die Errichtung dieses Stützpunkts auf dem städtischen Sportgelände entlang der Stadtautobahn. Um jedoch den dort lebenden Menschen die stark genutzten Sportanlagen nicht wegzunehmen, beschloss man, die Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung auf die Dachplatte der Straßenbahnremisen in Form eines Sportzentrums zu verlegen.
Auch mit dem Umbau eines Teils des Stadions Jules-Ladoumègue wurde das Büro Dietmar Feichtinger betraut, das den 2008 ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entschieden hatte. Dieses Projekt ist mit dem neuen RATP-Stützpunkt eng verflochten. Er liegt im Norden des Stadions, während die Sportplätze im Süden bewahrt werden, mit der bemerkenswerten „Pagode“, einem überdachten, 1970 vom Architekten Jean Peccoux gebauten Athletik-Zentrum.
Die Sportanlagen auf dem Dach, acht Meter über dem Boden, umfassen einen Fußball- und einen Rugby-Platz, beide international regelkonform, sowie Tennisplätze und Mehrzweckterrains. Der Fußball- und der Rugby-Platz nutzen die Umkleiden der Pagode, zu denen man über eine Rampe gelangt. Gänge verbinden die Plätze miteinander und die Bodengestaltung vereint Wege aus porösem Beton und bepflanzte Zonen. Die Bäume verteilen sich auf zwei Grünbereiche, wovon einer ein begehbarer Garten mit Kirschbäumen ist.
Im westlichen Teil des Baugrundstücks, längs der Ringautobahn, wird eine „bewohnte Schallschutzmauer“ errichtet, welche die neuen Anlagen auf dem Dach vor Verkehrslärm, Luftverschmutzung und starkem Wind schützen soll. Dieser Baukörper, auf dem sechs Tennisplätze vorgesehen sind, wird mit einer Reihe von Metallgerüsten gebaut und mit einer Doppelhaut aus Polykarbonat-Platten ausgekleidet. Horizontale Lärchenholzbretter sorgen für den Sonnenschutz der Ostfassade. Die drei anderen Fassaden haben einen in die Polykarbonat-Hülle integrierten Sonnenschutz in Form mobiler vertikaler Bretter, deren Stellung die Kontrolle von Sonneneinstrahlung und Belichtung ermöglicht. Autobahnseitig erinnert das Alternieren roter und durchscheinender farbloser Platten an die Lichter der Autos und ihre klaviaturartige Anordnung verweist mit einem Augenzwinkern auf die Cité de la Musique und die Philharmonie, die genau gegenüberliegen. (...)
Text: Catherine Pierre
Den vollständigen Beitrag und weitere Bilder finden Sie in architektur.aktuell
Centre Sportif Jules Ladoumègue
2014
39-43 route des Petits Ponts
Paris 19e/France
Bauherr
Ville de Paris; Direction du Patrimoine et de l’Architecture; Direction de la Jeunesse et des Sports
Generalunternehmer
Direction du Patrimoine et de l’Architecture; Direction de la Jeunesse et des Sports
Planung
Dietmar Feichtinger Architectes
Projektleitung
José-Luis Fuentes
Mitarbeiter
Camille Duperche
Statik
Ingérop
Fassaden
VULCAIN; COLT; VEC; STEINDLGLAS; JANSEN; SCHÜCO; BLASI agta-record group; EVERLITE
Dach
DUMEZ; CIBETANCHE
Mauerwerk
DUMEZ
Fenster
VULCAIN
Türen
BLASI agta-record group; VULCAIN; JANSEN; GEZE; DUMEZ; TREUIL
Außenanlagen/Licht
ID VERDE; CITEOS; SPORTS NATURE; ENVIRONNEMENT SERVICES
Elektroinstallationen/Heizung/Lüftung/Klima/Sanitär
BALAS
Aufzug
OTIS
Lichtplanung/-ausstattung
JUNG; LAMP; SAMMODE; SFEL
Böden
ETANDEX; JMS; FORBO
Grundstücksfläche
38.185 m2
Nutzfläche
10.516 m2
Nutzfläche/Gebäude
6.260 m2
Bebaute Fläche
6.044 m2
Umbauter Raum
ca. 75.553 m3
Planungsbeginn
4/2009
Baubeginn
3/2011
Fertigstellung
1/2014
Baukosten
26,7 Mio EUR
Fotos
David Boureau
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