Musikpavillon Deutsch-Französischer Garten
Zurück zur Projektliste- Standort
- Deutsch-Französischen-Gartens, Saarbrücken
- Jahr
- 2019
- Bauherrschaft
- Landeshauptstadt Saarbrücken, Amt für Stadtgrün und Friedhöfe
- Team
- Miroslav Volf (Köln), carsten Diez, Igor Torres, Celie Tremezaygues, Gereon Hessel, Dustin Alt
Der Musikpavillon befindet sich im nord-westlichen Teil des Deutsch-Französischer-Garten (DFG) im Stadtteil Alt-Saarbrücken. Er dient als Wetterschutz für Musik- und Theateraufführungen und ist als einseitig offene Schüssel mit einer idealen Viertelkugel-Form auf halbrundem Grundriss konzipiert. Der Musikpavillon wurde zu Beginn der 1980iger Jahren nach einer Planung des Architekten Miroslav Volf erbaut. Da der Deutsch-Französischer-Garten unter Denkmalschutz steht, gehört der Pavillon zum Denkmalensemble.
Die ideale Viertelkugel-Form der Schüssel birgt den akustischen Nachteil, dass die Schall-Reflexionen auf den Mittelpunkt des kreisrunden Grundrisses konzentriert wird. Für die Aufführenden (Musiker, Dirigent, Schauspieler, Redner etc.) gibt es dadurch erhebliche Hör- und Verständigungsprobleme, wenn sie sich im Mittelpunkt aufhalten. Durch akustische Verbesserungsmassnahmen in zwei Bereichen sollen diese Defizite behoben werden.
Der Sockelbereich erhält zwischen den vertikalen Stahlträgen bis in 4m Höhe innenseitig eine Verkleidung aus Holz-Elementen, sogenannte Kassetten, die aus Sperrholzplatten zusammengesetzt werden. Die Kassetten besitzen eine asymetrisch verzogene pyramidale bzw. diamantartige Form, um die akustischen Wellen in unterschiedlichen Richtungen zu brechen. Geometrisch bedingt ist eine Fortsetzung der Kassetten bis in den Scheitelbereich der Viertelkugel nicht möglich. Daher sind in diesem verengenden Bereich frei angeordnete Elemente in Form von 12 Ellipsenplatten vorgesehen. Diese Ellipsen bestehen aus einem leichten Kunststoff-Material mit 10 mm Plattenstärke, das gute Schall-Reflexionseigenschaften besitzt. Die Befestigung aus Aluminiumstangen und -haltern erlaubt eine flexible Ausrichtung der Ellipsenplatten, um eine optimale Einstellung zu den erzielenden Reflexionseigenschaften zu ermöglichen. Je nach akustischem Befund kann die Position der Ellipsen nachträglich geändert werden. Gestalterisch soll der durchscheinende bzw. transluzente Effekt der Kunststoffplatten an ein Wolkenmotiv erinnern.