Ehemaliges Amerikanisches Generalkonsulat
Zurück zur Projektliste- Standort
- Präsident-Kennedy-Platz 1, 28203 Bremen, Deutschland
- Jahr
- 2011
- Bauherrschaft
- BLB Immobilien GmbH
Bautechnische und energetische Sanierung des Verwaltungsgebäudes: Das ehemalige Amerikanische Generalkonsulat, das 1952 bis 1953 nach Plänen der amerikanischen Architekten Skidmore, Owings & Merrill (SOM) erbaut wurde und das der amerikanischen Besatzungsmacht als Verwaltungsbau diente, ist ein programmatisch moderner Stahlskelettbau mit großzügigen Fensteröffnungen und Flachdach. Der Entwurf lässt eindeutig den Einfluss der für diese Epoche maßgebenden Architektur Mies van der Rohes erkennen. Die Obergeschosse ruhen auf zierlichen Stahlträgern und dem zurückgesetzten Erdgeschoss, auf diese Weise gewinnen die Obergeschosse einen leichten, schwebenden Charakter. Lediglich der erdgeschossige, langgestreckte Querriegel des Haupteingangs- und Nebenraumtraktes unterfängt mit seiner Schmalseite einen geringen Teil der Grundfläche des Hauptbaus.
Der Baukörper besticht durch seine klare Formensprache, Leichtigkeit und noble Eleganz seiner Erscheinung, die nicht nur durch die schlank dimensionierten Stützen, sondern auch durch die fast fragil wirkenden Fensterprofile und die hellen Travertinverkleidungen der Außenwände erreicht wird. Das Gebäude zählt zu den konsequentesten und klarsten Bremer Nachkriegsbauten im „internationalen Stil“ der 1950er Jahre.
Über die Jahre wurden aber auch die Nachteile dieser filigranen Bauweise immer deutlicher und eine energetische Ertüchtigung des gesamten Gebäudes erschien unumgänglich. Während 2005 mit den Planungen zur Sanierung begonnen wurde, stellte sich schnell heraus, dass die Fenster- und Fassadenelemente nicht mehr zu reparieren und zu ertüchtigen waren.
In gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten konnten Fassadenelemente entwickelt werden, die sowohl den EnEV Anforderungen, als auch der ursprünglichen filigranen Bauweise gerecht werden. Die neuen Fassadenelemente entsprechen mit einer Ansichtsbreite der Pfosten von 25 Milimeter dem Original und haben somit den ursprünglichen Charakter des Gebäudes erhalten. Die Brüstungsfelder wurden gedämmt und die Platten aus Travertin in der erforderlichen Stärke erneuert. Um die Giebelwände in ihrer ursprünglichen Anmutung zu erhalten, wurde hier eine Innendämmung eingesetzt. Zusätzlich wurden durch speziell verlegte Heizleitungen kritische Bereiche soweit temperiert, dass keine Gefahr mehr durch Kondensat besteht. Das den Anforderungen der EnEV entsprechende Dämmpaket des Flachdaches wurde in den Attikabereichen abgestuft, um hier weiterhin mit einer schmalen Kante die Fassade abschließen zu lassen.
Eine weitere Herausforderung war die Schaffung einer Verschattungsanlage für die Fenster, wie sie vom neuen Nutzer gefordert worden war. Hierzu wurde eine separat vor der Fassade montierte Markise mit Gitterstoff entwickelt, die sich in das Gesamtbild so selbstverständlich einfügt als wäre sie bereits Bestandteil des Ursprungsentwurfs gewesen.
Für die Sanierung des denkmalgeschützten Bürogebäudes erhielt die Gruppe GME den Bremer Denkmalpflegepreis 2010.