Ostfassade mit Schmetteringsgarten
Foto © James Brittain
Halle mit Labyrinth Eingang
Foto © James Brittain
Labyrinth
Foto © James Brittain
Sammlungsrotunde
Foto © James Brittain
Sammlungsrotunde
Foto © James Brittain
Grand Vivarium
Foto © James Brittain

Insektarium Montreal

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Standort
Montreal, Kanada
Jahr
2022
Bauherrschaft
Espace Pour La Vie, Ville De Montréal
Architekten
Pelletier de Fontenay
Architekten
Jodoin Lamarre Pratte architectes
Landschaftsarchitekten
Atelier Le Balto

Espace pour la vie, Kanadas größter naturwissenschaftlicher Museumskomplex, betraute Kuehn Malvezzi zusammen mit den in Montréal ansässigen Büros Pelletier de Fontenay und Jodoin Lamarre Pratte architectes sowie dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro atelier le balto mit der Planung des neuen Insektariums in Montréal. Mit dem Konzept der Verschmelzung von Architektur und Natur gewann das Planungsteam 2014 den hierzu ausgelobten, internationalen Wettbewerb.

Das neue Insektarium ersetzt das frühere Insektarium der Stadt aus dem Jahr 1990 und zeigt eine de-taillierte Präsentation von präparierten Insekten und Lebensräumen für lebende Arten. Das Konzept basiert auf einer ausführlichen Analyse von Museen, Orangerien, Gewächshäusern und weiteren Architekturen für die Kategorisierung und Präsentation der Natur der letzten 400 Jahre. Die Eröffnung des neuen Insektariums in Montréal fällt in eine entscheidende Phase des Wandels in der Beziehung zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Natur und repräsentiert einen innovativen Ansatz für natur-historische Museen.

Die Architektur des Insektariums wird nach außen durch drei archetypische Strukturen sichtbar, die eine behutsame Integration in die bereits bestehende Landschaft des Botanischen Gartens vermitteln. Ein eingefasster Schmetterlingsgarten dient als entspannter Ort des Willkommens. Der Garten fällt bis zum Sockel eines Gewächshauses ab, das eine zentrale Halle und Lebensräume für lebende Insekten ent-hält. Jenseits des Gewächshauses erhebt sich ein rätselhafter bepflanzter Hügel. Diese kokonartige Kuppel birgt die Sammlung des Insektariums.

Im Inneren löst ein präzise choreografierter Rundgang durch das Museum die Grenzen zwischen Mensch und Natur durch barrierefreie Ausstellungen und immersive Sinneserfahrungen auf: ein unterirdisches Labyrinth irritiert die menschlichen Sinne durch die Imitation des Sehens, Hörens und der Bewegungen von Insekten; in einer gewölbten Kuppelhalle wird die einzigartige Sammlung des Insektariums präsentiert; das lichtdurchflutetes Große Vivarium des Gewächshauses bietet den Besucher:innen einen unmittelbaren Kontakt zu lebenden Insekten in ihrem natürlichen Habitat.

Um eine Symbiose zwischen dem Gebäude und seinen Bewohnern sowie Besucher:innen herzustellen, greift das Insektarium im Einklang mit seiner beabsichtigten LEED-Gold-Zertifizierung auf mehrere bioklimatische und nachhaltige Entwicklungsprinzipien und -techniken zurück. Ausrichtung und Materialität des Gebäudes ermöglichen eine maximale Sonneneinstrahlung in den Gewächshausbereichen. Die daraus resultierende Wärme wird rückgewonnen und für das übrige Gebäude genutzt. Weitere Systeme wie textile Verschattung, motorische Lamellen, geothermische Anlagen, Wasserrückgewinnung auf dem Dach und die Verwendung lokaler, nachhaltiger, VOC-freier Materialien ergänzen das bioklimatische Konzept des Gebäudes.

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