Kirche Vierraden
Zurück zur Projektliste- Standort
- Ortsmitte, 16303 Schwedt/oder OT Vierraden, Deutschland
- Jahr
- 2000-2002, 2017-2018
- Bauherrschaft
- Ev. Kirchengemeinde Vierraden c/o der GKR
mehrere Bauabschnitte:
- Sanierung Turm
- Sanierung Hülle
- Sakristei und Teilüberdachung Kirchenschiff
- Glasfassade in Planung
Die 1788 vom Landesbaumeister Berlischky erbaute Stadtkirche wurde in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges 1945 weitgehend zerstört. In diesem ruinösen Zustand verharrte das Kirchengebäude über 50 Jahre als trauriges Zeugniss der Geschichte.
Im Jahr 2000 sollte es jedoch einen Wendepunkt geben:
Durch gemeinsame Bemühungen der ev. Kirchengemeinde Vierraden und der Stadt Vierraden (u.a. durch einen ins Leben gerufenen ‚Freundeskreis‘ der Kirchruine Vierraden) wurde mit Hilfe des Planungsbüros ALV ein Konzept für die zukünftige Nutzung der „Ruine“ erarbeitet.
Als sichtbares Zeichen der Bemühungen setzten 2000 die ersten Baumaßnahmen ein:
Es wurde mit der Entsorgung des Bauschuttes im Kircheninnenraum sowie mit einer Sicherung der Mauerkrone begonnen.
2001 und 2002 folgten die nachstehend beschriebenen Arbeiten:
Kirchturm:
Der Turm der Kirche wurde als massiver, verputzter Ziegelbau erbaut. Seit 1945 standen hiervon nur noch die Umfassungswände, alle Deckenebenen und Verdachungen waren, ebenso wie der oberste Teil des Turmmauerwerks zerstört.
2001 wurde das Außen- und Innenmauerwerk komplett instandgesetzt und verfugt. Die Putzfassade der Eingangseite erhielt ihre ursprüngliche Gestalt. Der Turmhelm bekam mit einer modernen Stahl-Glaskonstruktion eine neue, weithin sichtbare Bekrönung. Gleichzeitig erhielten beide Seitenbereiche ein neues Dach. Zur Erschließung des Turmes wurden in den verschiedenen Geschossen Holzbalkendecken eingezogen und eine Treppenanlage installiert.
Zusätzlich fand ein neuer Glockenstuhl seinen Platz.
Alle Fenster und Außentüren wurden –in den unteren Nutzungsbereichen isolierverglast- entsprechend der alten Fensterelemente neu hergestellt.
Im zweiten Bauabschnitt 2002 konnte der Ausbau der unteren beiden Turmebenen mit dem Ziel, beheizbare Räumlichkeiten für verschiedenen Nutzungen (Heimatverein, Jugendarbeit, Ausstellungen etc.) zu schaffen, fertiggestellt werden. Neu erstellte WC- Anlagen sowie eine Teeküche ergänzen die Ausstattung.
Kirchenschiff:
Bis 2000 war der Innenbereich des Kirchenschiffes, bedingt durch die Schuttablagerungen der Kriegsschäden nicht begehbar. Auch hier gab es seit 1945 kein Dach mehr, bzw. standen nur noch ruinöse Umfassungswände.
Nach der Beräumung des gesamten Schutts wurde im zweiten Bauabschnitt 2002 das komplette Mauerwerk der Umfassungswände saniert und verfugt. Der obere Mauerkronenabschluß wurde entsprechend des originären Bestandes mit dem Traufgesims wiederhergestellt. Als neuer Fußbodenbelag konnte ein gelber Ziegelplattenbelag verlegt werden, der sich weitgehend am ursprünglichen Bestand orientiert.
Auch gelang es, den Eingangsvorbau der Nordseite komplett zu rekonstruiert. Die Eingänge des Kirchenschiffs erhielten neue Gittertüren. Zusätzlich konnten das gesamte Außengelände gerodet, beräumt, sowie die Zuwegungen gepflastert werden.
Im Frühjahr 2003 erhielt auch das Kirchenschiff wieder Fenster, die sich an der ursprünglichen Gestalt orientieren und –zumindestens vor seitlicher- Zugluft schüzten.
Wiedereinweihung:
Am 11.05.03 wurde die Kirche durch Bischof Huber mit einem feierlichen Gottesdienst wieder eingeweiht.
Sakristei und Teilüberdachung:
2004 wurde die Sakristei wieder aufgebaut und ein neues Kirchendach als Teilüberdachung errichtet.
Aussicht:
In Planung befindet sich derzeit der Abschluss des Kirchensaals durch eine transparente Fassade mit Gestaltungselement.
Turm:
Nutzfläche: 114 m²
BRI: 1.103 m³
Innenhof:
Nutzfläche: 150 m²
Innenhof überdacht:
Nutzfläche: 200 m²
Architektenleistungen der LP 1-9 der HOAI
und Fördermittelmanagement