Wohnhaus Prenzlauer Berg
Berlin, Deutschland
- Architekten
- Barkow Leibinger
- Standort
- Berlin, Deutschland
- Jahr
- 2016
- Bauherrschaft
- Private
- Team
- Antje Steckhan, Martina Bauer, Marian Beschoner, Andreas Lang (Projektleitung / Project Architect)
- Bauleitung, Ausschreibungs- und Objektüberwachung
- BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH, Berlin, Deutschland
- Tragwerksplanung
- HHT-Bauingenieure Ingenieurgemeinschaft für Tragwerksplanung + Baukonstruktion GbR, Berlin, Deutschland
- Klima- und Energiekonzept
- Müller-BBM GmbH, Berlin, Deutschland
- Haustechnik
- Elektroplanung HDH GmbH, Berlin, Deutschland
- Fassadenplanung
- Dipl.-Ing. (TU) Karl Hügerich GmbH, Berlin, Deutschland
- Verblendmauerwerk
- Janhsen Bau GmbH, Herford, Deutschland
- Steinhersteller
- GOLEM Kunst- und Baukeramik GmbH, Jacobsdorf OT Sieversdorf, Deutschland
- Metallbauarbeiten
- ASSMANN & KLASEN GmbH & co. KG, Rüdersdorf bei
Versteckt im Innenhof einer gründerzeitlichen Blockrandstruktur in Berlin-Prenzlauer Berg entstand ein ungewöhnliches Wohnhaus: Mit einem steil aufragenden, gut 10 Meter hohen Dach mehr Pyramide als Kubus, ist der eigenwillig geformte Baukörper vollständig von einer farblich changierenden Ziegelhaut überzogen. Unregelmäßig proportionierte Fenster mit Aluminiumrahmen erinnern an die oft industriell geprägte Nutzung der Blockinnenbereiche des Stadtbezirks zu ihrer Entstehungszeit. Die Erscheinung des Hauses passt auf den ersten Blick nicht in die gängige Vorstellung des kontextbezogenen Weiterbauens und ist dennoch unmittelbares Resultat enger baurechtlicher und denkmalpflegerischer Rahmenbedingungen. Kreativ als Entwurfswerkzeuge genutzt, führten diese zu einem Gebäude, das zugleich vertraut und fremd erscheint, sich in seine Umgebung einfügt und dennoch einen starken eigenständigen Charakter besitzt.
Bei der Entwicklung des Nachverdichtungskonzepts war zunächst zwischen zwei widersprüchlichen Positionen zu vermitteln: Die Denkmalschutzbehörde, die aufgrund des bestehenden Ensembleschutzes des Baublocks einbezogen wurde, wünschte sich einen Neubau in der Kubatur eines im Krieg zerstörten Quergebäudes, der die ursprüngliche Situation wieder herstellen sollte. Dies wurde allerdings aufgrund der heutigen Abstandsflächenregelungen von der Bauaufsicht verwehrt. Die Lösung war ein extrem tief ansetzendes Dach mit einer Traufhöhe von nur ca. 7,50 m. Mit einer Neigung von knapp unter 70° zieht es sich über drei Geschosse bis zur Gebäudeoberkante von ca. 18 m, wo eine Aufdachterrasse gewissermaßen die Pyramidenspitze kappt. Mit der so entstandenen Kubatur, die an die typische Hausform vieler Kinderzeichnungen erinnert, konnten die vorgeschriebenen Abstandsflächen zu den drei Seiten der Nachbargrundstücke eingehalten werden.
Das Haus nimmt zwei Wohneinheiten auf, die jeweils als Maisonetten organisiert sind. Die untere Einheit mit gut 250 qm gliedert sich in eine ebenerdige Wohnetage mit einem im Hof angelegten Garten und mehrere Schlafräume im ersten Obergeschoss. Die Dachwohnung mit knapp 200 qm besteht aus vier Ebenen, zwei zum Wohnen, eine zum Schlafen und einer abschließenden Dachterrasse.
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