Geschäftshaus
Brugg, Schweiz
- Architekten
- Architheke
- Standort
- 5200 Brugg, Schweiz
- Jahr
- 2024
An der Bahnhofstrasse in Brugg entstand das neue Geschäftshaus an städtebaulich prominenter Lage. Die Bedeutung verdankt der Ort der Eisenbahngeschichte von Brugg. Das Geschäftshaus ist Teil der neuen Stadtfront, die den Empfang und die Verbindung vom Bahnhof zur historischen Altstadt schafft. In der Gesamtplanung soll dieser Anschluss seine historische Bedeutung zurückerhalten. Die auf dem Grundstück beheimatete «Villa Lüthi» wurde rückgebaut.
Eingefügt an fast identischer Lage entstand ein zeitgemässer Neubau im Kontext der Stadt, welcher zugleich die Wahrnehmung der einst für den Ort bedeutenden Bahnhofstrasse definiert und zu erneuter Prominenz führt. Als Kubus mit klarer Geometrie und Orientierung zur Bahnhofstrasse hin, fügt sich der Neubau in den atmosphärischen Grundton der Stadt ein.
In Koexistenz mit der historisch gewachsenen Stadt soll durch den Eingriff ein Gefühl für die architektonische Kontinuität geschaffen werden. Ein Entwurf, der emotionale Resonanz erwirkt, in Bezug zu seiner Umgebung steht und Relevanz für unsere heutige Lebens- und Arbeitsweise hat. So orientiert sich der Baukörper an bestehenden Massstäben und vorhanden Proportionen und gibt diese in einer Neuinterpretation und einer modernen Struktur und Strenge wieder. Der Ort erfährt eine Transformation von der ehemals privaten Villa Lüthy zum öffentlichen Geschäftshaus, welches den Bezug zur Stadt sucht. Der aus dem Quadrat entwickelte Grundriss mit der umlaufenden, an allen Fassaden identischen Struktur und dem von der Skelettstatik umschlossenen Erschliessungskern, bildet die Grundlage und die Flexibilität für heutige wie auch zukünftige Nutzungen und Ausbauten.
Auf den zwei in Massivbau erstellten Untergeschossen bildet der Kern, die Flachdecken mit den Skelettstützten und dem leicht konstruierten Attikageschoss die Grundlage für die vorgesetzte und schmuckhafte Fassade in Naturstein und vorfabrizierten Betonelementen. Die Historie wird durch den lokal abgebauten und in der Stadt als Baumaterial heimischen Muschelkalk in der Fassade aufgenommen und wiedergegeben. Textile, halbtransparente Sonnenschutzmarkisen und der grosse Glasanteil lassen das Haus allzeit in Interaktion mit der Stadt treten. Zur Ermöglichung dieses Austauschs funktioniert das Haus mit Bauteilkühlung, gespiesen durch die optimalen Grundwasserbedingungen des Ortes. Das Erdgeschoss ist Teil des urbanen Stadtraumes. Mit Stadtbäumen und der Pflästerung aus Gneis entlang der Bahnhofstrasse, wie auch dem sekundär orientierten Vorgarten, werden der Öffentlichkeit Raum und Möglichkeiten angeboten wie auch den Ansprüchen des Stadtgrüns Rechnung getragen.
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