Neubau Garderobengebäude Sportplatz Weissenstein

Bern, Schweiz
Foto © Thomas Jantscher
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Architekten
W2H Architekten AG
Standort
Bern, Schweiz
Jahr
2006
Bauherrschaft
Hochbau Stadt Bern

Das neue Garderobengebäude strukturiert das Fuss- und Velowegnetz und bildet den östlichen Zugang zum neuen Quartier Weissenstein/Neumatt. Das Gebäude orientiert sich zu den Sportplätzen und wirkt zugangsseitig als Teil der Umgebungsbauten. Im Innern erlauben mobile Garderobenschränke eine Mehrfachbelegung der Garderoben und sorgen somit für einen ökonomischen Betrieb.

Der Neubau befindet sich im südöstlichen Bereich des Sportplatzes, dort wo sich Fuss- und Radwegverbindungen in Ost-West- bzw. Nord-Süd-Richtung kreuzen. Erschlossen wird das Areal von der Schwarzenburgstrasse her, wodurch sich die Verkehrsbelastung im Eisenbahnerquartier stark reduziert.

Das Garderobengebäude ist als eingeschossiger, lang gezogener Bau konzipiert und orientiert sich klar zu den  Spielfeldern hin. Gebäude und Umgebungswände sorgen für eine grosszügige Tor- und Zugangssituation. Von den Besucherparkplätzen, dem eigentlichen Vorplatz, gelangt man über eine breite Treppe oder eine behindertengerechte Rampe auf das Niveau der Spielfelder. Der Niveauunterschied zwischen Sportareal und Vorplatz wird vom Garderobengebäude gekonnt aufgenommen: das Gebäudevolumen tritt vom Vorplatz her vorerst nur als eine 1.20 m hohe Betonbrüstung in Erscheinung. Dadurch wird bereits bei der Ankunft der Blick auf die tiefer liegenden Sportfelder frei gegeben. Die drei ins Terrain eingelassenen und in Sichtbeton ausgeführten Aussenwände sind Stützwand und Fassade zugleich. Sie bilden eine massive, U-förmige Betonfigur, welche sich gegen die Sportfelder öffnet. In deren Rücken befinden sich die Nassräume und die Haustechnik. Ein aus vorfabrizierten Elementen gefertigter Holzbau wird in die massive Betonfigur gestellt. Das Gebäude wird über eine Lüftungsanlage beheizt und belüftet und erfüllt den Minergie-Standard.

Das Gebäude ist auf Grund der Nutzung dreigeteilt. Mittig befindet sich der Eingangsbereich mit den allgemein zugänglichen Räumen (WC-Anlage, Materialschränke). Im westlichen Teil sind drei Garderoben- und zwei Schiedsrichterräume untergebracht. Dieser Teil wird während der Nebensaison abgetrennt. Neben zwei weiteren Garderobenräumen und dem dritten Schiedsrichterraum befindet sich im östlichen Gebäudeteil zusätzlich der Raum für den Hauswart. Zusammen mit dem Eingangsbereich wird der östliche Gebäudeteil ganzjährig genutzt, so dass die neuen Kunstrasenfelder bespielt werden können.

In den durch die Brettschichtholz-Pfosten entstehenden Nischen in der Erschliessungszone werden mobile Garderobenschränke deponiert. Diese werden vor Beginn des Spieles von den Mannschaften in die Garderoben gerollt und mit Kleidern und Taschen aufgefüllt. Danach werden die abschliessbaren Schränke wieder zurück in die Korridorzone verschoben und dort parkiert. Die Garderobenräume sind  somit wieder leer geräumt und stehen der nächsten Mannschaft zur Verfügung. Die mobilen Schränke ermöglichen einerseits eine Mehrfachbelegung der Mannschaftsgarderoben, gleichzeitig kann dadurch das Gebäude in der Grundfläche entsprechend kompakt gehalten werden. Das spielerische und dynamische Element beim Gebrauch der Garderobenschränke widerspiegelt sich im Fassadenbild: die parkierten Schränke treten in zufälliger und wechselnder Position in Erscheinung, wodurch sich die Fassade stetig verändert. Die grafische Nummerierung der Garderobenschränke erinnert an die Nummerierung von Fussballtrikots und ermöglicht dem Benutzer, «seinen» Garderobenschrank nach dem Spiel leicht wieder zu finden.

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