Sanierung Plärrerhochhaus

Nürnberg, Deutschland
Lage des Hochhauses am Plärrer
Foto © Stefan Meyer, Nürnberg
Offener Umgang im obersten Geschoss
Foto © Oliver Heinl, Rednitzhembach
Repräsentative Treppe im Eingangsfoyer
Foto © Stefan Meyer, Nürnberg
Blick in ein Bürogeschoss mit Treppenhaus
Foto © Stefan Meyer, Nürnberg
Betonsanierung mit Spritzbeton
Foto © Tragraum Ingenieure PartmbB
Bürogeschoss mit sanierter Rippendecke
Foto © Oliver Heinl, Rednitzhembach
Rundstütze im Außenbereich
Foto © Oliver Heinl, Rednitzhembach
Betonsanierung der Rundstützen im Außenbereich
Foto © Oliver Heinl, Rednitzhembach
Ingenieure
TRAGRAUM Ingenieure PartmbB
Standort
Am Plärrer 43, 90429 Nürnberg, Deutschland
Jahr
2019
Bauherrschaft
N-ERGIE Aktiengesellschaft
Objektplanung Sanierung
Knerer und Lang, München und Dresden

Das Plärrerhochhaus in Nürnberg mit einer Höhe von 56 Metern und 17 Geschossen wurde im Jahr 1953 eingeweiht und war zum Zeitpunkt der Errichtung das höchste Gebäude in Bayern. Das Verwaltungsgebäude wurde von Wilhelm Schlegtendal geplant, der zu den herausragenden Architekten Nürnbergs der Nachkriegszeit gehörte. Im Jahr 1988 wurde das Gebäude als klassischer Bau der Fünfzigerjahre unter Denkmalschutz gestellt. Auf Grund von ungenügendem Brandschutz musste das Gebäude zu saniert werden, weshalb sich der Bauherr für eine Generalsanierung entschied.

Das Primärtragsystem des Hochhauses ist als Skelettbau mit tragender Fassadenebene (Lochfassade mit zwischen den Stützen eingehängter, nichttragender Brüstung) und Aussteifungskernen in Massivbauweise ausgebildet. Die Geschossdecken sind teils als zweiachsig spannende Rippendecken mit Haupt- und Nebenunterzügen ebenfalls in Massivbauweise errichtet. Die Aussteifung erfolgt über die vertikalen Erschließungskerne.

Die Gesamtsanierung beinhaltete drei Hauptmaßnahmen. Diese waren die Brandschutzertüchtigung, die Neuplanung der Haustechnik inklusive einer Klimatisierung der Arbeitsbereiche sowie die energetische Fassadensanierung. Zudem erforderten diverse weitere Maßnahmen wie die Verlängerung des Fahrstuhls, der Einbau einer Rollstuhlplattform, das Ersetzen von beschädigten Rippen oder das Kürzen von Unterzügen besondere Planungen und Berechnungen.

Etwa 80 % der bestehenden Wände, Decken und Stützen wurden zur Brandschutzertüchtigung und Gewährleistung ausreichender Dauerhaftigkeit mit einer Spritzbetonschicht verstärkt. Die hierdurch auftretenden Zusatzlasten konnten durch ein ingenieurmäßiges Lastmanagement für die Ausbau- und Installationslasten mit klar definierten Grenzwerten und Tabuzonen kompensiert werden. Außerdem erfolgte die Betonsanierung der hoch belasteten Rundstützen im Außenbereich des Erdgeschosses. Dies erforderte eine temporäre, partielle Ablastung des Gebäudes in dem jeweiligen Bereich während des Bauzustandes, was über eine Sonderkonstruktion aus lastabtragenden Stahlträgern und -stützen realisiert wurde.

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