Umbau Bethlehem- Gemeindehaus Leipzig
Leipzig, Deutschland
- Architekten
- Knoche Architektur
- Standort
- Kurt-Eisner-Straße 22, 04275 Leipzig, Deutschland
- Jahr
- 2023
Die Bethlehemgemeinde, 1912 als eigenständige Kirchgemeinde für den Leipziger Süden gegründet, ist die einzige evangelische Kirchgemeinde Leipzigs ohne eine eigene Kirche. Das 1927 auf einem zentral gelegenen Eckgrundstück erbaute, denkmalgeschützte Ensemble aus Gemeinde- und Pfarrhaus dient mit seinem kleinteiligen räumlichen Angebot, einem Veranstaltungsraum sowie einem Kirchsaal im Obergeschoss allen kirchlichen Aktivitäten. Der großzügige Garten mit seinem alten Baumbestand wird in den Sommermonaten mit Freilichtgottesdiensten, Konzerten und Gemeindefesten bespielt und stellt für die räumlich begrenzte Kirchgemeinde eine besondere Qualität dar.
Nach beinahe 100 Jahren der Nutzung soll die Gemeinde nun mit der stufenweisen Sanierung des Gemeindehauses sowie der Aufwertung des Außenbereichs wieder ein zeitgemäß qualitätvolles Raumangebot erhalten, das an die besonderen Nutzeranforderungen anknüpft. Im ersten Bauabschnitt wurden die vorhandenen Räume durch den Abbruch nachträglicher Einbauten entkernt und neu geordnet. Der Gemeindesaal konnte dadurch erweitert werden sodass jetzt Veranstaltungen mit bis zu 60 Personen möglich sind. Die zeitlose Farbauswahl und hochwertigen Materialien verleihen dem vormals schlecht belichteten Saal nun eine angemessen ruhige und dennoch einladend helle Atmosphäre. Die in die Kassettendecke eingebaute Beleuchtung sowie die in die Holzvertäfelung integrierten Wandschränke unterstreichen die bestehende Symmetrie des Raumes.
Rückwärtig wird eine Verbindung zu einem zusätzlichen, zweiseitig belichteten Aufenthaltsbereich mit direktem Zugang zum Gemeindegarten geschaffen. Dieses Gartenzimmer bildet das neue Herzstück der Gemeindeaktivitäten und erweitert den bespielbaren Raum in den Außenbereich. Ein raumhohes Einbaumöbel mit großzügiger Teeküche lässt durch rollbare Holzkästen je nach Anlass eine flexible Nutzung und Zonierung des Raums zu.
Im Anschluss daran wurde im Außenraum der bestehende Natursteinpflasterbelag ergänzt. Als Ersatz für eine massive Garagenanlage wurde an der südlich gelegenen Zufahrt eine transluzente Stellplatzüberdachung mit üppig rankender Begrünung errichtet. Durch das Verlegen der Zaun- und Toranlagen konnte eine alte Esche erhalten bleiben und bildet ein würdiges Entrée für den repräsentativen Gemeindegarten.
Im nächsten Bauabschnitt sollen nun die Fassaden und Fenster des Gemeindehauses behutsam saniert und weitestgehend in ihren Originalzustand zurückgeführt werden. Mit dem Einbau einer neuen Orgel und einem neuen Farb- und Materialkonzept wird schließlich auch der Kirchsaal im Obergeschoss eine zeitgemäße Umgestaltung erfahren, um der Gemeinde weitere 100 Jahre einen angemessenen Raum für die religiöse Zusammenkunft zu bieten.
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