Wohnhof und Promenade Landstrasse

Wettingen, Schweiz
Visualisierung Hof
Visualisierung © Nightnurse Images
Visualisierung Promenade
Visualisierung © Nightnurse Images
Situation
Zeichnung © DGJ Landscapes
Schnitt
Zeichnung © DGJ Landscapes
Visualisierung Wohn- und Gewerbeüberbauung
Visualisierung © Nightnurse Images
Architekten
DGJ Paysages
Standort
Landstrasse, 5430 Wettingen, Schweiz
Jahr
2020
Architekt
Mireya Heredero Architektin ETH/SIA
Architekt
Vega und Partner GmbH
Studienauftrag
2018, 1. Rang
Richtprojekt
2019

Der Freiraum setzt sich zusammen aus unterschiedlichen fliessenden Bewegungen, die sich in einer mehrdimensionalen Kreuzung auf verschiedenen Ebenen begegnen. Wir verstehen ihn einerseits als städtische, öffentliche Aufwertung entlang der Hauptachse und andererseits als Differenzierung von ruhigeren, wohnlicheren Rückzugsräumen im Inneren eines Hofes.

Durch das Zurücksetzen des lärmorientierten Baukörpers um fünfeinhalb Meter hinter die Baulinie entsteht eine Promenade mit Läden, Wohnungszugängen und Tankstellenshop, die in ihrer Ausgestaltung zum Verweilen einlädt. Ein direkter 24h geöffneter Ausgang zur teilweise öffentlichen Tiefgarage bei der Bushaltestelle bildet zusammen mit Veloabstellplätzen einen Begegnungsort für Passanten und Ladenbesucher. Die Durchmischung aller Benutzergruppen von innerhalb und ausserhalb des Areals in einem von Verkehr geschützten einladenden Bereich schafft eine konzentrierte städtische Front.

Im Innern des Hofes werden unterschiedliche Räume geschaffen, in denen sich Bewohnende jeden Alters ungezwungen begegnen können. Die unterschiedlichen Grade der Privatheit erlauben auch einen öffentlichen Zugang für Passanten, die auf direktem Weg zur Bushaltestelle gelangen wollen.

Eine einheitliche Sortenwahl für die Grundbepflanzung mit Sommerlinden innen und aussen schafft ein einheitliches Bild. Einzelne Akzente und Lichtungen lockern auf und schaffen verschiedene Nischen für unterschiedliche Gruppen. Die vier unterschiedlichen Laubfarben schaffen auch eine klare Disposition. Der frei geometrische Garten balanciert spielerisch und ehrlich zwischen der Imitation der Natur und der Künstlichkeit eines Ingenieurbauwerks. Dabei wurde durch die Koordination des Gartens mit dem Tragwerksentwurf eine günstige Kosteneffizienz erreicht. Die Wuchsformen der Linden werden graduell ‘wilder’: von städtischen Hochstämmern an der Landstrasse bis zu sicher bekletterbaren Mehrstämmern bei den Hügeln.

In der geometrischen Neugestaltung des Innenhofes befindet sich eine Komposition vier gleichartiger Hügel in unterschiedlicher Orientierung. Jeder Hügel ist zu einem der vier Flügel des Blockrandes orientiert. Das übergeordnete Thema eines Abbildes der umgebenden Landschaft ist so noch klarer ausformuliert. Grillplatz mit Dach und Spielplatz sind in den Zwischenräumen angeordnet. Oberlichter sind so angeordnet, dass in der Tiefgarage unterschiedliche Lichtstimmungen die Orientierung erleichtern. Die vier Hügel strukturieren den Hof-Raum nun klarer. Sie werden an der Decke der Tiefgarage mit vier gleichförmigen Lichtlinien nachgezeichnet. Wie eine heimische Landschaft wird das Spiegelbild an der Decke den Bewohnenden auch in der Unterwelt Orientierung bieten.

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