Foto © Günter Laznia
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Olympisches Dorf 2012

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Standort
General Eccher Strasse 22-34, 6020 Innsbruck, Österreich
Jahr
2011

arge reitter - eck&reiter

Aus dem am 19. März 2009 entschiedenen NHT-Wettbewerb ging die Innsbrucker Arbeitsgemeinschaft reitter_architekten zt gmbh

zusammen mit den eck&reiter architekten als Sieger hervor.

Das von ihnen eingereichte Wettbewerbsprojekt geht von einer sechs- bis achtgeschossigen Bebauung in nicht überstrapazierter Dichte und umgeben von großzügigem Freiraum aus. Um eine überschaubare Struktur zu erreichen, schlagen die Architekten insgesamt vier Baugruppen zu je drei Häuser mit jeweils etwa 30 Wohneinheiten sowie ein weiteres Gebäude vom Sondertypus „Seniorenwohnungen“ vor, das auch die Polizeistation Reichenau aufnehmen soll. Vorgelagert ist den insgesamt 13 quaderförmigen Baukörpern ein gemeinsamer Vorplatz. Alle Volumina sind in der Höhe versetzt angeordnet, um so eine gegenseitige Verschattung gering zu halten. Dabei sind die kompakten Baukörper um 45° aus der Südrichtung gedreht. Auf diese Weise wurden ausschließlich nordorientierte Wohnungen vermieden. An den Gebäudeecken schneiden Terrassen in die Baukörper ein, die von der thermischen Hülle komplett entkoppelt werden. Die Dreihäuser-Nachbarschaften versammeln sich um unterschiedlich große Höfe mit abgestuften Graden der Öffentlichkeit, die an den verschiedenen Oberflächen, Texturen und Raumfolgen ablesbar sind. Die General-Eccher-Straße weitet sich zu einem Entree-Platz aus mit der Polizei als öffentliche Einrichtung in der Nordostecke. In Richtung Südwesten schließen sich drei mittelgroße, halböffentliche Gemeinschaftsbereiche an.

Dann folgt – als Herz der Anlage – der 60 x 40 m große Hofbereich.

Diese Binnenlage wird durch das von den Architekten vorgelegte Grünraumkonzept gestärkt: ein dichter Rand aus Bäumen, die Mitte frei – locker und niedrig bepflanzt. Sitzgelegenheiten, Pavillons und Pergolen markieren strategisch wichtige Plätze. Eingefasste Spielplätze sowie Lichtbrunnen für die Tiefgarage mit ihren 509 Stellplätzen, bilden die Mikrostruktur. Die Fassaden der Neubauten präsentieren sich in hochwertigem WDVS und elfenbeinfarbenen Putz. Dominiert werden sie von gleich großen Fenstertüren und eingezogenen Eckloggien, die nach zwei Himmelsrichtungen Ausblick bieten. Diese Eckloggien vergrößern den Innenraum und bringen Licht in die Wohnung. Gleiches gilt für die Mittelloggien der Zwei-Zimmer-Einheiten. Zusätzlichen Platzgewinn ermöglichen Wohnküchen.

Alle Gebäude sind im Passivhaus-Standard geplant. Als Quelle der Energieversorgung schlagen die Planer zum einen Pellets im Keller, zum anderen eine Gasheizung mit Solaranlage vor. Hinsichtlich der temporären Nutzung als olympisches Dorf während der Jugendwinterspiele 2012 stellt der Entree-Bereich der neuen Wohnanlage eine ideale Vorfahrt mit freundlichem Willkommenscharakter dar.

(Autor: Dr. Ulrich Fohrmann)

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