Wegmarken – Ein Memorial der Moderne im Kölner Rheinpark
Zurück zur Projektliste- Standort
- Köln, Deutschland
- Jahr
- 2014
Mit dem Kölner Rheinpark entstand nach dem zweiten Weltkrieg einer der größten und bestbesuchten innerstädtischen Naherholungsräume der Bundesrepublik. Als grünes Pendant zum dicht bebauten, linksrheinischen Stadtzentrum, ist er in rechtsrheinischer Uferlage seit gut 60 Jahren mit über 350 Hektar das Ergebnis einer wechselvollen, rund 200-jährigen Stadtentwicklung zwischen Krieg und Frieden. Davon endeten die ersten 100 Jahre als Teil des preußischen Festungsrayons samt Fortbefestigung nach deren Aufhebung 1907. Mit der einsetzenden Erschließung für zivile Nutzungen erkannte man schnell die Perspektiven eines idealen Ausstellungsgeländes. Fortan prägten von hier aus zukunftsweisende Großschauen, die "Deutsche Werkbundausstellung Köln 1914", der Bau der Messehallen (1924) und die "Internationale Presseausstellung "Pressa" (1928) die weltweit einsetzenden Strömungen moderner Öffnungen von Raum und Gesellschaft mit. Ihr internationales Ansehen, das auch auf den spektakulär neuen Ausstellungsarchitekturen und den Namen ihrer Schöpfer beruhte, schützte sie in den bevorstehenden Weltkriegen indes nicht vor dramatischen militärischen Rückfällen. Von der Werkbundausstellung, schon sechs Wochen nach Eröffnung vollständig zu Kriegszwecken konfisziert und ab 1919 von alliierten Truppen besetzt, blieb nach Zweckentfremdung, Demontagen und Zerstörungen nur das Teehaus übrig. Die "Pressabauteri" verschwanden durch Einebnung schon Ende 1928 wieder von der Bildfläche. Übrig blieb einzig das heute stark veränderte "Staatenhaus". Ursprünglich als Symbol internationaler Völkerverständigung errichtet, musste es jedoch mit Teilen der Messebauten von 1939-45 den NS-Barbaren als KZ-Außenlager und Deportationslager herhalten.