Foto © Marcus Bredt
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Bild © sbp
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Estádio Nacional

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Standort
Brasilia, Brasilien
Jahr
2013

Die brasilianische Hauptstadt, gerade 50 Jahre alt geworden, steht auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Gleichwohl ist Brasília für Bauingenieure und Architekten so etwas wie der „heilige Boden“ der Moderne. Die Architekten von gmp und die Ingenieure von schlaich bergermann und partner gemeinsam mit Castro Mello Architekten und Luis Pitta ETALP Ingenieuren empfanden es als große Ehre Teil des Teams zu sein, das dem Ensemble von Costa und Niemeyer ein weiteres monumentales Bauwerk hinzufügen durfte. So entstand in der Tradition von Brasilia ein neues multifunktionales Stadion. Das Wechselspiel zwischen Rampen, Brücken, langen schlanken Stützen und dem monumentalen kreisrunden Dach, das weit über die Stadionschüssel hinaus reicht, sind charakteristisch für den Entwurf. In Verbindung mit dem innerhalb der starken Betonstruktur schwebenden leichten Membrandach ist hier ein außergewöhnliches und dem Standort angemessenes Bauwerk entstanden. Das Nationalstadion in Brasilia wurde seit 2010 modernisiert, um den Voraussetzungen als Spielstätte der FIFA WM 2014 gerecht zu werden. Am 18.05.2013 konnte das erste Spiel unter dem neuen Dach stattfinden. Im Nationalstadion in Brasilia wird neben Vor- und Zwischenrundenspielen auch eines der Halbfinale der FIFA Weltmeisterschaft stattfinden.

Die Stahlbetonstruktur für das Stadiondach umfasst die Esplanade, den Stützenkranz aus 288 Betonstützen sowie den Betondruckring des Ringseildaches. Die gesamte Struktur basiert auf einer perfekten Kreisgeometrie und entwickelt sich aus 96 radialen und 3 tangentialen Ringachsen der Betonstützen. Die 288 Betonstützen sind bis zu 61 m lang und mit 1,2-1,5 m Durchmesser extrem schlank ausgebildet. Der 22 m breite keilförmige Betondruckring hat einen Außendurchmesser von 309 m und in seinen radialen Wänden sind die hohen Zugkräfte der Seilkonstruktion mittels Litzenbündel sicher verankert. Das Hängedach besteht aus einem Seilnetz von 48 radialen Seilen, die den Druckring mit dem Zugring verbinden. Darauf aufgeständert stehen die schlanken, radialen und tangentialen Fachwerkbinder die untereinander fugenlos durch die gelenkig angeschlossenen Membranbögen stabilisiert sind. Der gesamte Dachkörper ist eingehüllt in PTFE Glasfasermembran Membran.

Projektdaten
Planungsbeginn: Dezember 2008
Fertigstellung: März 2013
Kapazität: 72 800 Zuschauer
Überdachte Grundfläche: 67 000 m2
Abmessungen: ∅ 309 m (Außenkante Druckring), ∅ 102 m (Dachöffnung)
Stahlkonstruktion: ca. 2 200 t
Fläche Druckring: 20 000 m2
Membranfläche: 40 000 m2 Glasfaser - PTFE
Polycarbonatfläche: 7 000 m2
Gesamtdachfläche: 47 000 m2
Dachtiefe: 81,5 m (Hängedach mit Kragarm), + 22 m Druckring = 103,5 m

Projektbeteiligte
Bauherr: Novacap, Brasilia
Entwurf Dach/Esplanade: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner; schlaich bergermann und partner; Castro Mello Arquitetos
Architekt: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Konstruktion: Castro Mello Arquitetos, São Paulo
Entwurf, Tragwerksplanung und Ausführungsüberwachung schlaich bergermann und partner
Knut Göppert mit Knut Stockhusen und Miriam Sayeg
Stadionschüssel: Etalp, São Paulo
Generalunternehmer: JV Andrade Guitierrez / VIA
Windkanaluntersuchungen: Wacker Ingenieure

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