Erweiterung Industrie- und Handelskammer zu Kiel
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- Bergstraße 10, 24103 Kiel, Allemagne
- Année
- 2004
Das Projekt – Die IHK ist, neben ihrer hoheitlichen Aufgabe der Berufsbildung, eine Dienst-Leistungsinstitution gegenüber den Unternehmen. Vor diesem Hintergrund wurde entschieden, das an die bestehende IHK angrenzende Grundstück zu erwerben und dort mit weiteren Institutionen das „Haus der Wirtschaft“ zu realisieren. Der Neubau der IHK nimmt dabei eine Schlüsselstellung ein, da er neben den vier Bestandsgebäuden die Chance wahrnimmt, dieses Konzept signifikant und sichtbar im Stadtraum zu repräsentieren.
Ca. 100 modernste Büroarbeitsplätze, ein flexibler Konferenz-, Foyer- und Ausstellungsbereich, sowie die bauliche Anbindung an das bestehende Gebäude schaffen die Voraussetzungen für optimale Beratung und ein vielfältiges Nutzungsprogramm.
Lage – Das Grundstück selbst befindet sich an der Nahtstelle zwischen den villen-artigen Solitärbauten im Süden und einer städtischen Blockrandstruktur im Norden und Westen. Hieraus erklärt sich die unterschiedliche Gebäude-Geometrie, mit den eher geschlossenen Fassaden zu den angrenzenden Gebäuden und der maximal verglasten und freischwingenden Fassade nach Süden, hin zum Kleinen Kiel. Nach Süden zur Stadt, öffnet sich das Gebäude, bildet mit der großzügigen Treppenanlage einen angemessenen Eingangsbereich und Anschluss an die ansteigende Bergstraße. Die Hangsituation macht es möglich, drei Geschosse quasi unter Erdgleiche zu verbergen. Dort befinden sich Tiefgarage, Archive und Nebenräume.
Das Atrium – Neben der signifikanten äußeren Gestalt bietet das Gebäude im Innern, durch seinen fünfgeschossigen Luftraum eine tagesbelichtete Kommunikations- und Erschließungszone mit Glasaufzug und eingehängten Spindeltreppen zur Kurzerschließung. Die angrenzenden Büros sind zum Luftraum mittels Glastrennwänden akustisch abgeschottet. Die verspringenden Galeriekanten ermöglichen offene Besprechungszonen und repräsentieren das offene und transparente Beratungskonzept.
Klimakonzept – Für das Gebäude der IHK wurde ein Energiekonzept entwickelt. Wesentliche Bestandteile daraus sind die Nachtluftspülung sämtlicher Büros über automatisch öffnende Fensterklappen in der Außenfassade, im Zusammenwirken mit der Thermik des Luftraums und Abluftöffnungen in dem darüber liegenden Glasdach. Die offenen Stahlbetondecken wirken hier als latenter Energiespeicher. Weiterhin verfügt das Gebäude über Bauteilkühlungen des Foyers sowie der obersten Geschossdecke, mittels in den Beton eingelegten, wasserführenden Leitungen. Die Kälteerzeugung wird über Erdabsorber der Bodenplatte und der erforderlichen Bohrpfahlwand der Baugrubensicherung gewährleistet. Durch dieses Konzept werden natürliche Ressourcen genutzt, um die Arbeitsplatzqualität und Raumkonditionen der Konferenzbereiche zu optimieren.
Das Gebäudekonzept berücksichtigt und zeigt daher, neben den städtebaulichen, gestalterischen und funktionalen Belangen, Anforderungen aus dieser interdisziplinären Arbeitsweise von Architekten und Ingenieuren.
Bauherr
Industrie- und Handelskammer zu Kiel
Architektur
Kauffmann Theilig & Partner
Ostfildern
Projektleitung
Anja Kluge
Projektarchitekten
Jens-Uwe Goos, Heiner Walker, Wolfram Böttiger (Wettbewerb)
Bauleitung Gebäude
KTP mit Architekten Stoffers
Kiel
Freianlagen
Landschaftsarchitekt Klapper
Molfsee
Tragwerksplanung
Furche + Zimmermann
Köngen
Haustechnik
Ing.-Büro Kriegel
Kiel
Energiekonzeption
Transsolar Energietechnik
Stuttgart
Baugrundberatung
Possel & Partner
Kiel
Projektkosten
11,0 Mio. €
Baukosten KG 3+4
7,9 Mio. €
BGF
7.120 m²
BRI
24.900 m³
Leistungsphasen nach HOAI
1 - 9
Wettbewerb
1. Preis 08/2001
Überarbeitung
12/2001
Planungsbeginn
01/2002
Baubeginn
02/2003
Fertigstellung
10/2004
Auszeichnung
Landespreis Zukunftsweisendes Bauen Schleswig-Holstein 2005