larob. studio für architektur

In einer städtischen Kindertagesstätte aus den 70er Jahren in Stuttgart-Hedelfingen machte ein akuter Rattenbefall den fortlaufenden Betrieb der Einrichtung unmöglich. Berichte in Presse und Fernsehen erhöhten den Druck auf die Gemeinde.

Wie konnte man den Kindern kurzfristig ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen? Der ortsansässige Waldheimverein und gleichzeitig Grundstückseigentümer sprang spontan ein und bot der Stadt Räumlichkeiten im eigenen Vereinsheim an, die durch eine Nutzungsänderung im Eilverfahren innerhalb weniger Wochen für die Kinder bereit gestellt wurden.

Ein Ersatzneubau an alter Stelle sollte weitere Kitaplätze schaffen und den großen Bedarf in den Neckarvororten verringern. Der Waldheimverein in Funktion eines ‚privaten Investors’ stellte das Projekt in kürzester Zeit auf die Beine und nahm die Stadt Stuttgart als Mieter und Betreiber mit ins Boot. In dieser Konstellation konnte das Projekt inklusive Planung, trotz eines knappen Kostenrahmens, in einer Rekordzeit von lediglich 22 Monaten realisiert werden.

Dabei verwendet der Neubau weitgehend den Fußabdruck der alten Einrichtung. Die einfache Geometrie des Gebäudes mit Satteldach fügt sich in die umgebende Ortsstruktur ein. Überraschender Weise bricht die konventionelle Gebäudestruktur auf der Südseite, zum Garten hin, auf und wird zum begehbaren Spielgerät für die Kinder. Hier schafft der Neubau mittels einer Treppenlandschaft einen direkten - und erlebbaren - Bezug zu den Außenspielflächen der Kinder.