Ersatzneubau Stüssistrasse
Zürich, Suisse
- Architectes
- Chebbi Thomet Bucher Architektinnen AG
- Lieu
- Stüssistrasse 58-62, 8037 Zürich, Suisse
- Année
- 2021
- Client
- Baugenossenschaft Freiblick
Wettbewerb, 1. Preis
Ersatzneubau mit 41 Wohnungen und eine Alterswohngemeinschaft
Die grosse Qualität in diesem Stadtgebiet besteht aus der Struktur von strassenbegleitenden Zeilenbauten, die als zusammenhängende Figur grosse Freiräume im Innern ermöglichen. Diese Typologie gilt es weiter zu entwickeln. Somit gliedert sich der Ersatzneubau in die bestehende Zeilenbaustruktur ein und generiert durch drei räumliche Ausstülpungen gegen den Gartenraum die verlangte Dichte. Grosszügige Gebäudelücken ermöglichen den Blick in den siedlungseigenen, durchgrünten Hofraum. Die räumliche Verzahnung des Hauses mit dem Gartenraum im Osten schafft Intimität und ermöglicht nachbarschaftliche Kontakte.
Die strassenbegleitende Bebauung generiert einen funktional geprägten, ortstypischen Vorbereich und ermöglicht hofseitig einen vielseitig nutzbaren Grünraum. Eine grosszügige Durchwegung vernetzt die einzelnen Spiel- und Aufenthaltsorte der Genossenschaft und macht den zentralen Grünhof zum Begegnungsort.
Der hofseitige Grünhof öffnet sich nach Osten hin. Durch wenige Eingriffe, wie befestigte Rundwege oder partielle Auslichtung, werden die heute aneinander gereihten Kleinräume zu einem grosszügigen Aussenraum zusammengebunden. Rückzugsbereiche bleiben an den Rändern und Übergängen erhalten. Zusätzliche Angebote wie Grillstellen und Sitzgelegenheiten laden zum nachbarschaftlichen Austausch ein. Eine zentral gelegene, individuell nutzbare Kiesrasenfläche eignet sich beispielsweise für kleinere genossenschaftliche Anlässe.
Ein über das ganze Jahr hinweg attraktiver Staudensaum wird von einem Handlauf begleitet, der auch älteren Menschen ein entspanntes Betrachten und Spazieren ermöglicht. Dieses Angebot wird durch ein Hochbeet mit integrierter Sitzgelegenheit ergänzt.
Die Erschliessung der Wohnungen erfolgt über drei gleichwertige Treppenhäuser mit Lift. Durch die beengten Raumverhältnisse im Erdgeschoss werden die Abstellräume und Waschküchen mehrheitlich im Untergeschoss untergebracht. Ein ebenerdiger Kellereingang im südlichen Gebäudeteil bietet hier einen zusätzlichen, schwellenlosen Zugang. Die Gliederung der Nutzungen in Keller, Pflegewohngruppe im Erdgeschoss und drei Wohngeschossen erfolgt horizontal, wobei die Wohngeschosse als Drei- und Vier-Spänner konzipiert sind.
Bei den Wohnungen wurde auf ein vielfältiges Angebot, eine gute Orientierung und eine klare Zonierung geachtet.
Die Küchen mit Essbereich bilden das Herz der Familienwohnungen in den Regelgeschossen. Ein Lichtschacht versorgt die innenliegenden Küchen mit Tageslicht. Der hofseitige Essbereich mit grosszügiger Öffnung ermöglicht den Blick auf das Treiben im Garten. Dagegen findet sich das ruhigere Wohnzimmer mit vorgelagertem Balkon an der Westseite. Mit kleinen Ausnahmen im Attikageschoss kann das Wohnzimmer mittels Flügel- oder Schiebetüren abgetrennt werden. Die Nassbereiche wurden möglichst zusammengelegt und unweit der Schlafzimmer angeordnet. Bedingt durch die Geometrie des Attikageschosses sind hier die Wohnungen unkonventioneller im Grundriss, umso mehr profitieren sie von den grosszügigen Terrassen und der Aussicht.
Die Staffelung des Volumens prägt das Fassadenbild auf der Westseite und in ausgeprägter Form auf der Ostseite. Dies wird durch eine regelmässige, ruhige Fenstereinteilung unterstützt. Die an die Gebäudeecken angefügten Balkone lockern den muralen Charakter des Gebäudes auf. Analog der bestehenden Siedlungsbauten wird eine verputzte Aussenhaut vorgeschlagen, welche aber in ihrem konstruktiven Aufbau mittels eines Holzständerbaus die Ziele der Nachhaltigkeit optimal unterstützt.
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