Instandsetzung Schülerferienheim

Suisse
Konstruktion
Bestand
Photo © Service des biens culturels de l’Etat de
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Architectes
Matei Manaila Architekten
Lieu
Suisse
Année
2020

Das Schülerferienheim in Charmey wurde 1973 im Auftrag der Stadt Zürich gebaut. Das Gebäude ist ein architektonisch hochstehender, expressiver Zeitzeuge der Baukultur aus den Siebzigerjahren. Der Bau ist als Kulturgut des Kantons Freiburg erfasst. Neben der Unterbringung von Zürcher Schülerklassen wird das Schülerferienheim an Wochenenden von der lokalen Bevölkerung für private Anlässe genutzt.

Die rohen Materialien – rau geschalter Sichtbeton, unverputzte Backsteine und unbehandeltes, sägeraues Holz – bestimmen den direkten, rauen architektonischen Ausdruck des Ferienheims. Das Vorgehen für die Gesamtinstandsetzung ist analog zu einem Palimpsest: Der Bau wird wieder in den ursprünglichen, rohen Zustand gebracht und einzelne, neue Einbauten überlagern die Originalsubstanz. Das bauliche Vorgehen ist grösstenteils subtraktiv, indem nachträglich verputzte und gestrichene Oberflächen abgekratzt, abgelaugt oder sandgestrahlt werden. Die abgehängten Holzdecken im Erdgeschoss werden entfernt, die Raumhöhen entsprechend vergrössert und alle rohen Decken sichtbar belassen. Das gesamte innere und äussere Holzwerk wird gestrahlt und von der in den achtziger Jahren angebrachten, braunen Farbe befreit. Die bestehende, asbesthaltige dunkelbraune Eternitverkleidung wird durch naturbelassene Eternitschiefer ersetzt. Das Ferienheim wird den Charakter eines Rohbaus behalten, baustellentechnische Spuren wie in Mauern eingefräste Leitungen oder Ausbesserungen bleiben sichtbar und tragen zum unverfälschten, rauen Charakter des Hauses bei.

Vom Bestand abgeleitet werden die neuen Materialien möglichst direkt und unbehandelt eingesetzt. Gegossene und geschliffene Asphaltböden in den Gemeinschaftszonen sowie Anhydritböden in den Schlaf- und Wohnbereichen binden das vorhandene Konglomerat aus Beton-, Backstein- und Holzwänden zusammen. In den Schlafzimmern der Schüler sind die gesamten, neuen Installationen in Steigzonen hinter Schildern aus geschliffenem und poliertem Chromstahl bei den Waschbecken konzentriert. Über diese Chromstahlflächen werden die Berglandschaft und das natürliche Licht in die Tiefe der Schlafräume gespiegelt. Die Schreinerarbeiten beziehen sich auf den Bestand, sie sind jedoch als neue Einbauten wahrnehmbar. Die Innentüren sind fabrikfertige Rohlinge, die Fronten der neuen Küchen und Sitzbänke bestehen aus industriellen 3-Schichtplatten in Fichte.

Im Gebäude werden nur punktuell räumliche Eingriffe vorgenommen. Ein neuer Eingangsbereich für das Ferienheim und zwei neue, an Externe vermietbare Ferienwohnungen werden geschaffen. Mit dem Einbau eines neuen Lifts ist das Ferienheim neu behindertengängig erschlossen.

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