Furnierschichtholzwerk
Creuzburg, Allemagne
- Architectes
- +Seelinger Architekten BDA
- Année
- 2014
- Client
- Pollmeier Furnierwerkstoffe GmbH
- Équipe
- Projektleitung in cornelsen+seelinger GbR: Dipl.-Ing. Martin Seelinger
- Tragwerksplanung
- Bollinger+Grohmann, Frankfurt a. M.
- Klimakonzept
- Transsolar GmbH, Stuttgart
- Planung Energiezentrale
- Seeger Engineering GmbH, Hessisch-Lichtenau
- TGA-Planung
- HKL Ingenieurgesellschaft mbH, Erfurt
- Bodengutachten
- Dr. Muntzos & Partner, Lienen
- Brandschutzplanung
- Hagen Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH, Kleve
Furnierschichtholz aus Buche war bei der Markteinführung 2014 für den konstruktiven Holzbau ein innovatives Material. Gegenüber den bis zu diesem Zeitpunkt erhältlichen Furnierwerkstoffen ausschließlich aus Nadelholz ist das Laubholz aufgrund seiner höheren Tragfähigkeit wesentlich leistungsfähiger. Für das weltweit erste Laubholz-Furnierschichtholzwerk hat die Unternehmensgruppe Pollmeier am Standort Creuzburg (Thüringen) einen neuen Produktionsprozess entwickelt. Bedingt durch den neu entwickelten Produktionsprozess für die prototypische Anlage haben wir zusammen mit dem Auftraggeber im Vorfeld zahlreiche Varianten des Betriebslayouts entwickelt. Ähnlich wie ein Maßanzug wurden Gebäudestruktur und -hülle immer wieder an den parallel entwickelten Produktionsprozess angepasst.
In Vorbereitungsanlagen im Außenbereich werden die Buchenstämme gekocht und abgelängt. Über die Rundholzaufgabe gelangen die vorbereiteten Stämme in das Produktionsgebäude und werden dort rotierend geschält. Die so entstandenen Furniere werden nach Trocknungs- und Sortierschritten auf der 60 m langen Hochleistungspresse – dem Kernstück der Anlage – zu Furnierschichtholz verarbeitet. In der Nachbearbeitungshalle werden die Platten nach Kundenwunsch zu Bindern, Wandbauteilen und anderen Halbfertigprodukten weiterbearbeitet, bevor sie in den weltweiten Versand gelangen.
Eine große Herausforderung stellte der produktionsbedingte Wärmeüberschuss dar. Im Werk durchlaufen die Holzstämme von der Rundholzaufgabe bis zum fertigen Furnierschichtholz quasi verschiedene extreme ‚Klimazonen‘. So gibt es produktionsbedingt tropisch feucht-heiße Abschnitte und Bereiche mit trockenem, heißen Klima. Zusammen mit Transsolar (Stuttgart) wurde ein Konzept erarbeitet, das allein über natürliche Be- und Entlüftung bei laufender Produktion in den Bereichen, in denen sich Mitarbeiter aufhalten, ein angenehmes Innenklima gewährleistet.
Die über 200 m langen Aussenfassaden des Produktionsgebäudes bestehen aus vorgefertigten Holzelementen aus naturbelassenerr Lärche. Die Rundholzaufgabe und die technischen Anlagen haben eine Fassade aus feuerroten Metallpaneelen. Im Inneren überspannen schlanke Brettschichtholzbinder die Hallenschiffe und ermöglichen zahlreiche Erweiterungen.
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