Grüngasse
Retour à la liste des projets- Lieu
- Zürich, Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang, Suisse
- Année
- 2009
Die maximale Ausnutzung des Grundstücks sowie die flexiblen Grundrisse bilden die Basis für das Nachhaltigkeitsverständnis dieses Entwurfs: Die gute Wohnlage in der Innenstadt gilt es möglichst vielen Mietern zugänglich zu machen, was zum Hinterfragen gängiger Wohnungsgrössenvorgaben und schliesslich zu eher bescheiden zugeschnittenen Wohnungsgrundrissen führte, welche aber wegen der flexiblen Trennelemente sehr gut nutzbar sind.
Ausgehend von der Prämisse, dass sich die Lebens- und Wohnsituationen, von Menschen, die in der Stadt leben sehr schnell ändern, wird ein radikales Raumkonzept vorgeschlagen: Neben den Erschliessungs- und dienenden Bereichen (Treppenhaus, Lift, Sanitärräume, Küchen) gibt es in den Wohnungen keine tragenden Wände. Alle Abtrennungen innerhalb der Wohnungen werden über mobile Schrankwandelemente realisiert.
Diese Typologie, ähnlich derjenigen des traditionellen japanischen Raumverständnisses, erlaubt, dass sich die Mieter ihre Wohnung je nach Lebenslage völlig offen oder kammerartig organisieren. Auch das Zu- oder Abwenden der jeweiligen Nutzungen von der lärmigen, gut besonnten Strassenseite zum ruhigen, schattigen Hof ist frei wählbar, da die beiden sich entlang der Fassade befindlichen Raumschichten die gleiche Tiefe aufweisen.
Die äusseren Putzoberflächen werden handwerklich plastisch bearbeitet, traditionellen Vorbildern im Quartier folgend. Die rauhe Oberfläche des Putzes im Erdgeschoss erinnert an behauene Natursteine und bildet eine natürliche Hemmschwelle gegen Vandalismus. Zusammen mit der zurückhaltend einheitlichen Farbgebung entsteht ein lebendig vielfältiges Licht- und Schattenspiel. Im Innern tragen rohe Materialien und reduzierte Schichtaufbauten dem hohen ökologischen Anspruch der Bauherrschaft Rechnung.