Gewalt und Geschlecht. Männlicher Krieg - Weiblicher Frieden?

Dresden, Germania
Foto © Jan Bitter
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Architetti
Holzer Kobler Architekturen
Sede
Dresden, Germania
Anno
2018

Die Ausstellung Gewalt und Geschlecht handelt von Männern und Frauen und ihren offenen und verdeckten Anteilen an Krieg und Frieden. Wie Krieg und Frieden keine absoluten Grössen sind, so wenig ist die Unterscheidung der Geschlechter so eindeutig, wie die Bezeichnung von der friedfertigen Frau und dem gewalttätigen Mann vermuten lässt.

Der Prolog führt bildhaft in die Thematik ein: Frei im Raum positionierte Staffeleien zeigen Abbildungen historischer Schlachtenmalerei und Herrscherporträts – Darstellungen von Macht und Gewalt. Aber nicht der Inhalt der Bilder ist das eigentliche Thema des Prologes, sondern die Künstler, die diese Bilder schufen: Jedes dieser Werke wurde von einer Frau erschaffen. Dies erschliesst sich erst beim Betrachten der Rückseiten der auf Stativen ruhenden Bilder, worauf sich jeweils Portrait und Lebenslauf der Künstlerin befinden.

Der Hauptakt umfasst verschiedene Themenfelder, die sich auf den historischen Ausstellungsraum des Museums und die Industriehalle in einem Nebengebäude verteilen. Grossformatige, mehrstufig transluzente, bewegliche Raumteiler choreografieren den Weg durch den ersten Raum „Macht und Militär“ und den Blick auf die Exponate, die dieser zeigt. Inhaltliche Zusammenhänge werden so dynamisch hergestellt, Themen-Cluster werden gebildet und wieder getrennt, Kontexte wandeln sich stetig. Die Exponate stehen hier in einer assoziativen Beziehung zum titelgebenden Thema und ebenso zueinander; die Bewegung der Raumteiler hilft Querverbindungen zu schaffen – von Moment zu Moment, je nach Standpunkt für jede Besucherin und jeden Besucher individuell. Die besondere räumliche Situation einer ehemaligen Industriehalle prägt den zweiten Ausstellungsraum. Hier bilden die beweglichen Raumteiler kontinuierlich verschiedene Räume, um sie anschliessend wieder aufzulösen. Objekte und Themen sind im zweiten Teil der Ausstellung stärker strukturiert, das zuvor Gesehene wird nochmals theoretisch unterlegt. Die sich öffnenden Denkräume und die vielfältigen Denkanstösse ermöglicht eine echte Auseinandersetzung.

Die inhaltliche Vertiefung geschieht über thematisch gegliederte Exponattische und Vitrinen sowie durch einzeln positionierte Schlüsselexponate. Der Vielzahl und Vielgestaltigkeit der Objekte wird durch eine Präsentation Rechnung getragen, die geradeaus und schnörkellos die Dinge und ihre Aussagen unterstützt. Jeder Tisch vertieft ein Thema oder bildet ein thematisches Cluster. Leuchtende Hinweisschilder schaffen Orientierung im Raum und ermöglichen eine individuelle Schwerpunktsetzung.

Im Außenraum verzahnt sich die Ausstellung mit den Exponaten der „Targeted Interventions“. In raketen- und menschenähnlichen Skulpturen setzen sich KünstlerInnen aus sechs Nationen mit der Homologie von Gewaltkörpern und Geschlechtskörpern auseinander. Diese Ausstellung in der Ausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert; Sarah Sigmund und Robert Lewetzky haben sie kuratiert.

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