Herz- und Diabeteszentrum, Sanierung und Umbau

Der Umbau und die Erweiterung des bestehenden Klinikums Karlsburg bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern basiert auf der kurz nach der Wende gefassten Entscheidung des Sozialministeriums zur Modernisierung und Privatisierung der alten Klinikanlage, die weiterhin die Funktion des akademischen Lehrkrankenhauses der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald übernehmen sollte.

Im Krankenhausbedarfsplan des Landes wurde entschieden am Standort des ersten deutschen "Diabetikerheimes" - in den 70er Jahren zum Zentralinstitut für Diabetesforschung der DDR ausgebaut - zu den Stoffwechselerkrankungen zusätzlich die Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie anzusiedeln.

Das Klinikgelände, eine ehemals axialsymmetrische Schlossanlage mit einem Park nach Entwürfen von Joseph Lenée, verschiedenen Instituten und dem U-förmigen Bettenhaus aus den 50er Jahren wird über eine alleeartige Hauptzufahrt erschlossen.

Der dreigeschossige Neubau der Herzchirurgie umschließt im Nordwesten das bestehende Bettenhaus. Der Haupteingang befindet sich an der Nahtstelle zwischen Neu- und Altbau, die Notfallaufnahme ist an der Westseite des Neubaus zwischen klinischem Funktionsbereich und Bettenhaus angeordnet. Die Ver- und Entsorgung sämtlicher Güter erfolgt über eine Rampe im Wirtschaftshof auf Untergeschoss-Niveau.

Die notwendigen Baumaßnahmen zur Erweiterung des klinischen Spektrums wurden abschnittsweise bei laufendem Klinikbetrieb realisiert.

Bei der umfassenden Sanierung des Altbaus wurden die Eingriffe in das statisch-konstruktive Gefüge so gering wie möglich gehalten. Die komplette Haustechnik wurde erneuert und die Pflegebereiche wurden in ihrer Ausstattung einem modernen Krankenhausstandard angepasst.

Im Neubau wurden die Op's, die Intensivpflege, die Stationen für Herz- und Gefäßchirurgie, Zentralsterilisation, Laboratoriumsmedizin, Physikalische Therapie sowie die Patientenaufnahme untergebracht.

Die Klinik verfügt über 220 Betten. Das Gebäude besteht aus drei Hauptgeschossen mit sämtlichen klinischen Funktionsbereichen und Pflegestationen, die im Norden und Westen mit dem Altbau verbunden sind.

Ferner ist ein Technikgeschoss als Staffel, für Heizung, Klima und Lüftung, direkt über der Intensiv- und OP-Ebene angeordnet. Das Untergeschoss übernimmt die Ver- und Entsorgungsfunktionen.

Die Tragstruktur des Neubaus ist als unterzugsfreier Stahlbetonskelettbau mit Flachdecken im Regelstützenraster von 7,80 x 7,80 m konzipiert.

Die Fassade ist als Putzbau mit Paneel- und Fensterelementen in Aluminium ausgeführt.

Die Anschlüsse zum Altbau werden durch Glasfassaden hergestellt. Das Technikgeschoss ist mit Aluminiumwellblech verkleidet. Der Haupteingang ist durch ein natursteinverkleidetes Treppenhaus in Achse der Allee markiert.

Aufgabe
Sanierung und Umbau des Klinikums Karlsburg

Bauherr
Klinikgruppe Dr. Guth GmbH & Co.KG
Hamburg

Architektur
Alex Guth

BGF
16.300 m2

Baukosten
brutto 45.500.000,- €