Hilton Frankfurt Airport Hotel
Frankfurt M., Germania
- Architetti d'Interni
- JOI-Design
- Sede
- THE SQUAIRE Am Flughafen, 60600 Frankfurt M., Germania
- Anno
- 2011
Eines der aufregendsten Bauprojekte Deutschlands, THE SQUAIRE am Frankfurter Flughafen. Die "Immobilie der Mobilität", wie sie auch genannt wird, besticht durch ihre besondere Lage: über dem ICE-Bahnhof, zwischen zwei Autobahnen, direkt neben einem der größten Airports Europas auf der einen und der puren Natur des Frankfurter Stadtwaldes auf der anderen Seite des 660 Meter langem Gebäudes.
Schon von Weitem strahlt der Baukörper Dynamik und Mobilität aus, was sich natürlich auch im Inneren widerspiegeln sollte. Gleichzeitig sollten ruhebedürftige Reisende hier einen Rückzugsort zum "Entschleunigen" vorfinden – ein Spagat und zugleich eine spannende Herausforderung für die Interior Designer!
Bei der Ankunft in der Lobby bekommt der Gast einen im wahrsten Sinne des Wortes beeindruckenden Empfang, denn die Umsetzung dieses Spagates zwischen Dynamik und Entschleunigung wird hier sofort erleb- und spürbar. Die riesigen Dimensionen der hohen, modernen Lobby werden durch die goldenen, wie Flügel geschwungenen Dächer angenehm auf die Ebene des menschlichen Horizontes gesenkt. Der Gast landet also ganz sanft und kann in geschützter Atmosphäre herunter- und ankommen. Auch der Rezeptionstresen vereint Gegensätze: Kuben aus satiniertem Edelstahl, mit eingefasstem, lackiertem Glas werden durch einen organisch geformten Körper aus Leder und dunkler Räuchereiche miteinander verbunden. Eyecatcher sind die kleinen Aufsatzleuchten aus poliertem Aluminium, die in ihrer runden, mit geschwungenen Linien durchzogenen Form eine kleine Reminiszenz an die Außenhaut des Gebäudes darstellen.
Auf der gegenüberliegenden Seite bietet die "The FIFTH Lounge & Bar" Besuchern nach dem Einchecken eine Möglichkeit, in angenehmem Ambiente zu entspannen. Die warmen Naturtöne des Mobiliars sorgen zusammen mit der floralen Tapete für ein ruhiges Flair; Dynamik wird hier erst auf den zweiten Blick bei den fein beleuchteten Schwingungen im Bartresen aus 3D verformtem Corian oder den Lamellen in der Wandverkleidung bemerkbar.
Kleine Symbole dieses Wechselspiels begleiten den Gast auch auf dem Weg zu den Zimmern, wo er beim Durchschreiten der Empfangshalle durch die, schwarzen Streifen in den hellen Fliesen aus hochwertigem Naturstein fließend geleitet wird – leicht abgebremst durch die skulpturalen, großen, seidenbezogenen Stehleuchten, die in ihrer Blütenform für eine wohlig gedämpfte Stimmung sorgen.
Im Zimmer angekommen steht Entschleunigung pur im Vordergrund. Eingebettet in warmen Beigetönen kann der Gast hier das laute Verkehrsumfeld hinter sich lassen und zur Ruhe kommen. Nur ganz dezent greifen die Wellen im Teppich oder die abstrahierten Motive der Bilder Symbole der Mobilität wieder auf. Zentrales Element ist der bequeme, modern umgesetzte Ohrensessel, der wohlige Heimeligkeit ausstrahlt. Auch die hellen Bäder sorgen mit ihren warmen Farbakzenten für Entspannung.
Animierend wirken die Naturtöne dagegen im Fitness- und Wellnessbereich des Hilton, wo vor allem die 25 Meter lange transluzente Glaswand mit ihren geschwungenen Kreisen in klarem Grün als dynamisch-wirkender Blickfang den Gerätebereich abtrennt. Charakteristisch für diesen Bereich ist auch das ungewöhnliche Lichtkonzept. Während auf dem Gang Einbauleuchten von oben und unten Säulen aus Licht kreieren, geben reale Lichtstützen dem Geräteraum eine helle, aktive Sportatmosphäre. Außergewöhnliche Materialien, wie Olivenbaumholz mit seiner auffallenden, wie Wellen wirkenden Maserung oder die wie Eisplatten erscheinenden Oberflächen aus geschmolzenem Glas unterstützen das Ambiente.
Edle Goldakzente laden zusammen mit den ausgewogenen Beige- und Brauntönen zu einer gehobenen Dining Atmosphäre im Restaurant "Rise" ein. Besonders in den hohen, gepolsterten Sitznischen kann der Gast in geschütztem Umfeld speisen, wobei sein Blick nur von den Holzwellen, die aus roten hinterleuchteten Glaskuben heraus zu schweben scheinen, abgelenkt wird, und er sich fragt, ob es sich hierbei um Raumtrenner oder nicht sogar um Kunstobjekte handelt.
Für Veranstaltungen von bis zu 570 Personen wartet der Ballsaal "The Globe" auf Besucher. Konzipiert als Haus im Haus spielt er in seiner organischen Form auf die Architektur des THE SQUAIRE an, und auch seine silbrige Hülle aus Glasmosaik reflektiert das Licht ähnlich effektvoll wie das Äußere des Gebäudes. Strahlend geht es im Inneren weiter. In die Wände eingelegte Swarovski-Kristalle, die wie Leuchtstreifen durch den Raum zu "blitzen" scheinen, sorgen zusammen mit den wellenförmigen Lichtvouten in der Decke für mehr als beeindruckende Lichteffekte. Natürlich kann der Saal auch für größere (oder geteilt für kleinere) Business-Meetings in Anspruch genommen werden, wobei zusätzlich diverse Konferenzräume auf der Lobby-Ebene zur Verfügung stehen. Auf Gäste der Executive Zimmer wartet in Ebene zehn zudem die mit vielen Features ausgestattete "Executive Lounge". Computer lassen sich hier unsichtbar in den großzügigen Empfangstischen versenken, deren edle, dunkelbraune Oberfläche aus Nussbaum einen idealen Kontrast zu den hellen Lamellen-Fronten bildet – wieder eine kleine Hommage an die dynamische Außenhaut des Gebäudes. Im Gegensatz dazu haben die Lamellen bei den freistehenden Sitznischen aus hellem Leder einen behaglichen "Cocooning-Effekt". An diesem Ort lässt es sich ungestört, abgeschirmt arbeiten. Natürlich können Gäste sich ebenso in eine der gemütlichen Lounge-Bereiche oder in die Bibliothek zurückziehen, wo man in den komfortablen hellen Ledersesseln auch entspannt auf einen verspäteten Flug warten kann. Falls der Flieger doch früher gehen sollte, wartet ein early-bird Frühstück im Buffetbereich - mit ihrem belebenden, leuchtenden Pink vertreibt die Beleuchtung hier etwaige Müdigkeit sofort auf angenehme Art.
Das Design der Präsidentensuite spiegelt eine für den Standort Frankfurt ideale "sophisticated internationality" wider, die keine Wünsche offen lässt. Der luxuriöse Schlafbereich ist in edlen silber-grau Tönen gehalten. Die kleinen Kronleuchter über den Nachttischen tauchen den Raum in ein gehobenes Licht und werfen schöne Schatten auf die dezent florale Tapete. Das Bad gleicht einer Wellnessoase: die freistehende schwarze Jaccuzzibadewanne wurde extra von einer Künstlerin aus Fliessbelag mit eingefassten Metallstreifen angefertigt und auch der Spiegel mit Perlmuttumrahmung sowie der gold-schwarze Granit unterstützen diese Wertigkeit, die von der Wand im Loungebereich, die mit 18-karätigem Blattgold belegt wurde, sogar noch übertroffen wird.
Entschleunigung, Dynamik, Mobilität, Natur und Technik – THE SQUAIRE ist in all seinen Facetten eines der außergewöhnlichsten Projekte der letzten Jahre!
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