Jübergturm

Hemer, Germania
Foto © Christian Richters
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Vertikalschnitt
Disegno © Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten
Architetti
Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten
Sede
Hemer, Germania
Anno
2010
Cliente
LGS Hemer 2010
mit
Knippers Helbig Ingenieure
Wettbewerb
2008, 2. Preis

Der Aussichtsturm am Jüberg, weit sichtbar am Ende einer langen Treppen prominent positioniert, markiert den Endpunkt der Stadt und den Übergang in die Landschaft. Die sich nach oben weitende Form des Turms reagiert unmittelbar auf die örtlichen Begebenheiten mit bewaldetem Jüberg, städtebaulicher Achse und 360 Grad Rundumsicht. Die Konstruktion des Bauwerks basiert auf dem Prinzip des Hyperboloids, das von Ingenieur Vladimir G. Suchov (1853 – 1939) vielfach für Stahlkonstruktionen angewendet wurde. Sie besteht aus einem Stabwerk aus Brettschichtholz (BSH) Lärche mit insgesamt 240 geraden Hölzern mit einem Querschnitt von 8 x 8 Zentimeter. Durch Schrägstellen zwei gegenläufiger Stabebenen entsteht eine großmaschige Netzstruktur. Auf weitere vertikale Elemente wie beispielsweise Stahlstützen oder aber einen zentralen Mast wurde konsequent verzichtet.

Das vereinfachte Statische Modell des Turms ist eine eingespannte Röhre, deren maximale Belastung infolge der horizontalen Windkräfte an der Einspannstelle entsteht. Die Konstruktion ist über Stahlnadeln bis zu sechs Meter tief in den Felsuntergrund verankert. Oberhalb des Fundaments wird mit abnehmender Anzahl der Holzstäbe auch die Steifigkeit des Turms nach oben hin immer weiter reduziert. Entsprechend der abnehmenden Lasten weitet sich die Netzstruktur nach oben hin. Die Stäbe in der untersten Ebene bestehen aus sechs Einzelstäben, von denen im nächsten Abschnitt fünf weitergeführt werden, anschließend vier, drei und schließlich zwei Stäbe. Dadurch wird auf dem Weg nach oben stufenweise mehr Aussicht in die Landschaft freigegeben und es entsteht auf den fünf Podesten durch das abnehmende Stabwerk jeweils eine eigene individuelle Atmosphäre.

Der Fuß des Turms ist mit rund sechs Metern entsprechend der Schneise im Wald schlank gehalten. Im Inneren der Struktur führen fünf gewendelte Treppenläufe aus Stahl mit insgesamt 125 Stufen auf die Aussichtsplattform in 23.5 Meter Höhe mit einem Durchmesser von neun Metern. Von dort bietet sich ein eindrucksvoller Ausblick über das Sauerland.

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