Foto © Lev Chestakov
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Disegno © Tchoban Voss Architekten
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Russische Klosterkirche St. Georg

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Sede
Götschendorf 33, 17268 Milmersdorf-Götschendorf, Germania
Anno
2017
Cliente
Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche
Architekt
Sergei Tchoban
Projektpartner
Philipp Bauer
Projektleiter
Karsten Waldschmidt, Simon Bange, Dirk Kollendt, Katja Fuks
Team
Natalia von Krüchten, Ramona Schwarzweller, Ingo Schwarzweller
Statik
Büro für Planung und Statik Dipl.-Ing. Thorsten Hoppe, Berlin
Elektroplanung
Zimmermann & Jung, Templin
Bruttogeschossfläche
3.500 m²
Gebäudevolumen
4,868 m³
Gesamtkosten
ca. 3.000.000 €

Dieser stille, abgeschiedene Ort inmitten der Uckermark ist wie geschaffen für den Bau einer Kirche: Etwa eineinhalb Stunden Autofahrt von Berlin entfernt liegt Götschendorf mit nur 200 Einwohnern idyllisch am Ufer des Kölpinsees. Über mehrere Jahrhunderte ist die kleine Ortschaft im Besitz der Familie von Arnim gewesen. Das Grundstück ist von Waldausläufern eingefasst und erstreckt sich von der Dorfstraße leicht abfallend bis an das Seeufer.

Hier entstand im Auftrag der Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche die Klosterkirche St. Georg. Neben der Errichtung des Gotteshauses sieht das Projekt auch die denkmalgerechte Sanierung der Bestandsgebäude vor: So sollen in Zukunft das Herrenhaus und seine Nebengebäude zu einem Gästehaus umgebaut werden, in dem Besucher und Pilger untergebracht werden können.

Der Kirchenbau befindet sich seitlich im vorderen Teil des Grundstückes und wird damit zum neuen, sinnstiftenden Blickfang der Anlage. Er ist trotz russisch-byzantinischer Bautradition mit Kuppel, runder Laterne und Zwiebelhaube von berührender Schlichtheit, wobei die Formen modifiziert und vereinfacht wurden. Das viergiebelige, sockellose Volumen hat einen quadratischen Grundriss mit einer 26 Meter hohen Turmspitze und einer Wandlänge von 17 Metern sowie zehn Metern lichter Höhe. Im Bereich des Altarraums ist der Grundriss um drei Apsiden erweitert.

Die Kirche setzt keinen Kontrast zu den Nachbargebäuden, sondern fügt sich ohne große Gesten in die Anlage ein. Der minimale Einsatz an Details setzt Akzente an der Fassade. Ziegelsteine in heller Palette leicht unterschiedlicher Tönung wurden geschlemmt, wodurch je nach Lichteinfall ein silberner oder goldener Schimmer zu entstehen scheint. Auch die hellgrauen Holzschindeln der Dachdeckung wirken im Sonnenlicht leicht metallisch. Die gebogenen schmalen Traufgesimse aus Holz unterstreichen die Rundungen der Apsiden. Das zweifache Gewände um den Haupttürbogen, Fensterfaschen oder ein gestaffelter Kämpfer sowie Lisenen an der Hauptfassade bringen dezente Tiefe und Bewegung in das sonst unscheinbare Erscheinungsbild der Fassade. Schmale, vertikale Fenster reduzieren den Außenbezug und betonen den sakralen Charakter.

Im Inneren finden etwa 200 Menschen Platz: Nach dem Passieren eines halbrunden, innenliegenden Vorraumes steht der Besucher im schlichten, ruhigen Innenraum fast unmittelbar unter der gekälkten Kreuzkuppel und blickt nach oben in den Zylinder der hellen Dachlaterne.

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