Foto © David Matthiessen
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Disegno © Transsolar
Besonnungsstudie
Visualizzazione © Transsolar

Dorotheen Quartier

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Sede
Stuttgart, Germania
Anno
2017

Das Stuttgarter Modehaus Breuninger hat die Neugestaltung des Viertels am Karlsplatz in der Nähe zum Stammhaus des Unternehmens im September 2017 mit Festakt abgeschlossen. Das "Dorotheen Quartier" besteht aus Geschäften, Cafés und Restaurants, sowie Büros und Wohnungen mit rund 350 Tiefgaragen-Parkplätzen. Ziel war es, eine lebendige Innenstadtfläche ohne Kehrseiten zu schaffen: Attraktive, hochwertige Fronten an allen Seiten. Der Maßstab, die Form und die Gestaltung der drei Neubauten fügen sich nahtlos in die bestehende, urbane Struktur der Stadt. Dabei spielten die Geometrien, Achsen und Bezüge auf die umliegenden Plätze eine wichtige Rolle.

In Stuttgart hat jedes Gebäude durch die einzigartige Topographie des "Stadtbassins" eine "fünfte Fassade": Das Dach. Die "Dachlandschaft" hat eine besondere Bedeutung an einem Ort, wo von jedem Aussichtspunkt aus die Dächer in der Landschaft die Wahrzeichen und Ziele in der Stadt eindeutig machen.

Im innerstädtischen Raum spielt die Tageslichtversorgung für die Qualität der Innen- und Außenräume eine wichtige Rolle. Dabei geht es einerseits klassisch um die Tageslichtautonomie der Büros und Wohnungen im oberen Teil der Gebäude und andererseits um die Besonnung der Außenbereiche in den Gebäudezwischenräumen. Die architektonischen Entwürfe wurden mittels Verschattungs- bzw. Besonnungsstudien ausgearbeitet und erzielten so die Gestaltung der Dachform, den Anteil an Verglasung und die geeignete Materialwahl: Die Verglasung im Dachbereich ist bedruckt und reflektiert die Sonnenstrahlen als diffuses Licht, erzielt so eine Verbesserung der Ausleuchtung der Innenhöfe und Gassen.

Als weitere wichtige Aufgaben hat Transsolar mögliche Komfort- und Energiekonzepte durchgerechnet, insbesondere für die Büroflächen mit Dachfassade und unterschiedliche Energieversorgungssysteme hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit geprüft. Das jetzige Komfortkonzept arbeitet mit teils thermisch aktivierten Bauteilen, wie freiliegenden Betondecken, und der Nutzung der thermischen Speicherfähigkeit im Innenraum. Die exponierte thermische Masse in Kombination mit Bauteilaktivierung im Niedertemperaturbetrieb reduziert den Wärme- und Kältebedarf. In einzelnen Büro- und Wohnbereichen dient alternativ eine aufgeputzte Kapillarrohrdecke einer Einzelraumregelung.

In der Dachfassade erreicht die reflektive Bedruckung den nötigen Sonnenschutz, in den Sockelfassaden ist es der außenliegende, bewegliche Sonnenschutz.
In den Bürobereichen wird weitestgehend natürlich gelüftet. In Sonderbereichen der Büros mit mechanischer Lüftung dient die natürliche Lüftung unterstützend als Komfortelement. In den mechanisch belüfteten Einzelhandelsbereichen ist die Zufuhr von Außenluft verringert und eine optimierte Kälteerzeugung sorgt für Energieeffizienz.

Bauherr
E. Breuninger GmbH & Co.

Architekt
Behnisch Architekten

BGF 38.250 m²

Fotos
David Matthiessen

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