Landed on the Großer Isidor
Am Großen Isidor gelandet
23. junho 2009
On the Großer Isidor the air is thin. But now what until last year was a prize reserved for skilled climbers after an arduous ascent, is now child's play for tourists, even those wearing just light shoes.
Architecture as a tight-rope artist Photos: astearchitecture
This has been the case ever since the Innsbruck office of astearchitecture (Kathrin Aste and Frank Ludin) placed the mountain platform Top of Tyrol, as the dot on the I so to speak, on top of the Großer Isidor, a mountain about 3200 metres high and the central peak of the Stubai glacier, a popular tourist attraction in both winter and summer. This platform is a monumental sign of human presence in the permanent snow, where architecture mutates to a tight-rope artist. Despite how elementary and primal nature may seem at this great height, the platform adds something to it, continuing it artificially with an elegant curve, venturing out beyond it.
Sechs Stahlträger als Kastenträger
Hier oben ist praktisch das ganze Jahr über Winter. Wo im kurzen Sommer kein Schnee liegt, ist das Gestein brüchig, schiefrig grau bis rostig rot, dem menschlichen Fuß kaum Halt gebend. Weshalb der kurze Aufstieg zur Plattform über unzählige Stufen gelenkt wird, die allerdings nicht in den Stein hineingeschlagen sind, sondern aus Stahl geformt und in mächtigen Tragwerken verankert fast wie schwebend über diesen hinwegführen.
Schwingender Gitterrost
Um schließlich nach einem kurzen Stück Weges, der über natürliches Gelände führt, auf der eigentlichen Plattform anzukommen. Diese scheint wie das elegante Flugobjekt Außerirdischer auf dem Großen Isidor gelandet zu sein. In Wirklichkeit wurde die Konstruktion aus 19 Tonnen Stahl, 60 Quadratmetern Gitterrost und 50 Metern hölzernem Handlauf im Tal gefertigt und in 20 Flügen per Hubschrauber auf den Berg gebracht. Eine große Herausforderung für Architekten wie Techniker, mussten die einzelnen Bauteile doch an die Lastengrenze des Hubschraubers mit rund 1200 Kilogramm pro Flug angepasst werden und in höchsten Maß perfektioniert sein, um die Montage vor Ort möglichst reibungsfrei zu gestalten. Was nicht zuletzt wegen der klimatischen Bedingungen im heurigen Frühjahr alles andere als ein Kinderspiel war. Eine unglaubliche Präzision der Piloten sei die Voraussetzung, dass so eine heikle Aktion gelinge, so Frank Ludin. Aber nach drei Tagen war die Plattform montiert.
Sechs Stahlträger als Kastenträger
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Sie ist eine Konstruktion aus wetterfestem Cortenstahl, der sich vor Korrosion selbst mit Rost schützt. Dieser löst sich auch nicht wie "normaler" Rost langsam, die Substanz nach und nach selbst zerstörend ab, sondern überzieht die Oberfläche mit einer schützenden, wunderbar rotbraunen Haut. Im Sommer farblich reizvoll korrespondierend mit der Farbe des sehr eisenhaltigen Gesteins am Großen Isidor, während der Rost im Winter - wenn das Bauwerk bis auf die eigentliche Aussichtsplattform total in den Schnee eingetaucht ist - einen effektvollen Gegensatz zum Weiß des gefrorenen Nass sowie dem verzinkten Stahl bildet, der die touristische Infrastruktur des umliegenden Skigebiet dominiert. Natur, wenn auch zum Teil vom Menschen gebildete, tritt auf diese Weise in Konkurrenz mit deren Pervertierung, am Stubaier Gletscher in der Form unzähliger Aufstiegshilfen für den, der selbst im Sommer skifahren muss. (...)
Edith Schlocker
Top of Tyrol
2008
Berg Isidor
Stubaier Gletscher
Bauherr
Wintersport Tirol AG & Co
Stubaier Bergbahnen KG
Planung
astearchitecture
Kathrin Aste, Frank Ludin
Projektleitung
Frank Ludin
Mitarbeiter
Thomas Feuerstein
Statik
aste Konstruktion
Christian Aste, Thomas Weissteiner
Bodenmechanik
IBW Ingenieurbüro Bernhard Wietek
Sistrans
Stahlbau
Bitschnau GmbH
Nenzing
Metallbau
Raggl Metallbau
Völs
Spezialtiefbau
Felbermayr Bau GmbH & Co KG
Stams
Zimmerer
Zimmerei Haas
Neustift
Hubschrauber
Heli Tirol
St. Johann im Pongau
Nutzfläche
60 m2
Seehöhe
3.200 m
Planungsbeginn
6/2007
Baubeginn
5/2008
Fertigstellung
8/2008
Baukosten netto
300.000,- EUR