Wohnsiedlung in Illzach (F)
Illzach, França
- Arquitectos
- Kuhn und Lehmann Architekten
- Localização
- Rue Hoffet, Illzach, França
- Ano
- 2017
- Cliente
- SOMCO
- Equipa
- Bérengère Giraudat, Marcus Hug, Sophie Beyrath, Lydia Hareb
- Haustechnik, Ökonomie
- ETMO, Mulhouse (F)
- Tragwerksplanung
- CETEC, Besançon (F)
- Elektroplanung
- B2E, Thann (F)
- Fotograf
- Achim Birnbaum, www.achimbirnbaum.eu
Die Wohnsiedlung „Rue Hoffet/ Rue des Sitelles“ umfasst 10 Wohneinheiten am Rande von Illzach, einer ländlich geprägten Ortschaft im Einzugsgebiet von Mulhouse im Elsass. Die benachbarten Einfamilienhäuser stammen aus der zweiten Hälfte des vergangen Jahrhunderts.
Eine Besonderheit des Ortes ergibt sich aus dem unmittelbar angrenzenden Wasserrückhaltebecken der Stadt, das die Grundstücksfläche zerteilt. Neben der Formation eines Hügels in dem sich das Rückhaltebecken verbirgt, spannt sich ein Entwässerungsgraben über die gesamte Fläche. Das vermeintlich nur unrentabel bebaubare Grundstück wurde von der Stadt Illzach als Erbpacht für Sozialwohnungen an eine Wohnungsbaugesellschaft herangetragen.
Die Typologie der Häuser vereint Doppelhaus mit Reihenhaus und bildet mit dazwischen geschalteten ortstypischen Schuppen jeweils für zwei Parteien einen Innenhof aus, über den die Erschließung erfolgt. Durch die sich gegenüber liegenden Eingänge der Häuser erfüllt der Hof gleichsam einen sozialen Aspekt und ermöglicht Begegnung der verschiedenen Bewohner aller Altersgruppen, die ihn für verschiedenste gemeinsame Aktivitäten nutzen können.
Der Wohnungsmix besteht aus 3- und 4-Zimmerwohnungen unterschiedlicher Größe.
Im Erdgeschoss sind Küchen- und Wohnräume angeordnet. Zu den nach Südwesten angrenzenden Gärten liegen jeweils eine Außenterrasse und ein Wintergarten. Der über zwei Geschosse reichende Pufferraum kann in der Übergangszeit dem Wohnraum zugeschlagen werden. Die Wintergärten sorgen nicht nur für räumlichen Gewinn, sondern lassen in der kalten Jahreszeit den Luftwechsel mit vortemperierter Außenluft zu. Alle Räume im Erd- wie im Obergeschoss verfügen jeweils über ein Fenster in den Wintergarten und direkt in den Garten. Die Bewohner können so individuell entscheiden, ob sie über den thermischen Wintergarten oder direkt von außen lüften.
Die Wintergärten prägen als aktives und passives energetisches und raumbildendes Element die Identität der kleinen Wohnsiedlung.
Für die Konstruktion wurde besonderer Wert auf robuste und nachhaltige Materialien gelegt, Stein, Stahl, Holz, Mineralwolle. Der Rohbau besteht aus Hochlochziegelwänden mit aufgelegten Betonfertigteildecken. Eine mineralische Außendämmung wird von industriellem Metall-Wellplatten umschlossen. Die Holzkonstruktion der vorgestellten Wintergärten erinnert an die traditionelle
elsässische Bauweise, Fachwerk und Erker, und bindet die Häusergruppe in den Ortskontext ein. Der ephemeren Hülle der Wintergärten aus eine gewellten Doppelsteg-Acrylplatte hat das Ensemble den liebevollen Spitznamen ‚Pierre de lune’ zu verdanken.
Die Wohnungen wurden im Rahmen des sozialen Wohnungsbauprogramms erstellt (drei 3-Zimmerwohnungen von durchschnittlich 75 qm und sieben 4-Zimmerwohnungen von durchschnittlich 90 qm – der Preis pro Quadratmeter beträgt 1.568 €, Kostengruppe 2-7).
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