Harry Potter Theater
Hamburg, Deutschland
- Lichtplaner
- Studio De Schutter - Lichtplanung
- Standort
- Banksstraße 28, 20097 Hamburg, Deutschland
- Jahr
- 2020
- Bauherrschaft
- Mehr! Theater am Großmarkt Hamburg
- Team
- F101 Architekten, KK-P Architekten
Harry-Potter-Theater - Lichtplanung durch Studio De Schutter
Nachdem die Theaterproduktionen von "Harry Potter und das verwunschene Kind" bereits New York, London und Australien die Herzen der Menschen erobert haben, ist es nun in Hamburg, Deutschland, angekommen!
Das Produktionshaus Mehr! Theater am Großmarkt und Wizarding World wählten das Studio De Schutter als Lichtplanungsteam des 4000 qm großes Theater, das umfassend renoviert werden musste, um die Magie von Harry Potter wiederzugeben.
Unsere Designvorgabe bestand darin, eine magische Lichtinszenierung zu schaffen, die der Atmosphäre der Marke Harry Potter entspricht und gleichzeitig jegliche Konkurrenz zu den vielen Spezialeffekten, die bereits Teil der Show sind, vermeidet. Wir antworteten auf diese Vorgabe, indem wir ein Beleuchtungskonzept mit Vintage-Effekt und warmer Lichtfarbe (2200K) entwarfen. Mit über 3000 Glühbirnen vermittelt dieses denkmalgeschützte Industriegebäude die Atmosphäre von Harry Potter's Kings Cross und Gleis 9 ¾.
Das Lichtkonzept ist eine Brücke zwischen der alltäglichen Welt und der Zauberwelt, wobei eine verzauberte Wolke aus Glühbirnen den Besucher vom Eingangspavillon durch die Foyers, auf die Treppen und bis in den Theatersaal führt. Die leitende Lichtwolke ist in verschiedenen Höhen aufgehängt, beginnend mit Glühbirnen in einer Höhe im Eingangs- und Übergangsbereich und zunehmend unregelmäßig in der Aufhängehöhe in anderen. Die kürzeste Pendelleuchte misst nur 0,3 m, die längste über 7m.
Wir haben insgesamt 7,5 Kilometer Kabel verwendet, um diese ortsspezifischen Lichtwolken zu erzeugen für die maßgefertigten Pendelleuchten mit dünnst möglichen Elektrokabel (2x0,5), um ein minimales Design mit den technischen Parametern zu kombinieren. Auch die Glühbirnen wurden speziell für dieses Projekt hergestellt. Wir definierten die Form und Größe der LED „Faden“, die Farbtemperatur der LEDs (2200K) zusammen mit der Farbe und Größe des Glases.
Die größte Herausforderung bei diesem Projekt bestand für uns darin, mit den statischen Beschränkungen und Anforderungen des denkmalgeschützten Gebäudes umzugehen und gleichzeitig eine Wolke von Glühbirnen zu schaffen. Durch Stahlrahmen, die von Wand zu Wand verlaufen, konnten 230V-DALI-Stromschienen die Foyers elektrisch versorgen. Die Verwendung von Stromschienen gab uns zusätzlich die Flexibilität, weitere Leuchten für die Allgemein- und Akzentbeleuchtung an das System anzuschließen. So werden die Bars, die Mechanisierungsstände und Sitzecken beleuchtet.
Wie bei jedem Projekt mussten wir die Kosten mit der Machbarkeit und der Dichte der Leuchten in Einklang bringen. Dies führte uns dazu, mit einem Raster von 0,5x0,5m für die Lichtwolke zu arbeiten. Um eine ökonomistische Lösung zu schaffen, haben wir nur alle 1,5m Schienen und dazwischen alle 0,5m Stahlseile als Unterkonstruktion, an der die Pendelleuchten aufgehängt werden können. Daraus ergibt sich ein System aus Typ A, gerade Pendelleuchten, und einem etwas längerem Typ B Leuchten, die der an der Stahlunterkonstruktion hängen.
Aufgrund der Komplexität der Struktur und des Beleuchtungskonzepts begannen wir sehr früh im Entwurfsprozess mit parametrischem Design (Rhino + Grashopper) zu arbeiten. Dies ermöglichte es uns, mit der Form der Wolke zu experimentieren und ein System zu entwerfen, in dem jede einzelne der 3.000 Pendelleuchten mit 37 verschiedenen Längen untergebracht werden konnte.
Darüber hinaus planten wir die Beleuchtung in der Kantine, die Funktionsbeleuchtung im Theater und im Treppenhaus, die VIP-Lounge und überarbeiteten die bestehende Beleuchtung in den Toilettenbereichen, um sie ebenfalls der Atmosphäre anzupassen.
Das Endergebnis fügt sich mühelos und nahtlos in den Raum ein, so wie unserer Meinung nach jedes Lichtdesign funktionieren sollte. Die Komplexität des Projekts ist nur den Designern und dem Installationsteam bekannt, während die Besucher des Raumes einfach „Wow!“ sagen, wenn sie es sehen – das ist Magie!
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