Innenrenovierung Katholische Heilig-Kreuz- Kirche

TYPOLOGIE UND RAUM
Die Heilig- Kreuz- Kirche von 1962 ist liturgisch als Wegekirche angelegt - diese Typologie wird grundlegend anerkannt und beibehalten. Der bislang an die Taufkapelle angehängte Turm wurde im Stadtraum freigestellt um klarere Zuordnungen und eine bessere Adressbildung zu erreichen. Insgesamt wird durch wenige, mini- male Eingriffe der Kirchenraum neu inszeniert und geordnet. Die Konzentration mehr auf die Raummitte, z.B. mit dem Mobiliar, ermöglicht gleichzeitig eine Stä̈rkung der Seiten und deren Umgang.

RAUM UND LICHT
Grundsätzlich soll die Kirche heller, freundlicher und offener wirken, ohne jedoch die Aufgaben im sakralen- gemeinschaftlichen Sinne zu negieren. Die neu angelegte gezielte natürliche Lichtführung unterstreicht die Raumwirkung. Das Raumvolumen wird durch das leichte „Herunternehmen der Decke“ minimiert - einerseits, um die Konturen des Raumeindrucks zu verstärken, andererseits auch um die akustische und energetische Bilanz zu verbessern. Im Altarbereich entsteht eine zur Wand hin leicht abfallende Deckenwute, die den liturgischen Ort in seiner Bedeutung noch einmal unterstreicht und durch den zenitalen Lichteinfall eines durchgehenden natürlichen Oberlichts neu inszeniert.

IDENTITÄT
Die Altarrückwand bleibt erhalten, und erhält einen leichten transluzenten Stoff - Schleier mit eigener Textur - einem schlichten, gewebtem Kreuz - als christliches Identifikationsmerkmal. Das Bild überlagert sich so mit dem vorhandenen Kreuz und lässt das bestehende Wandbild in seiner Dominanz subtiler erscheinen. Die Höhe des Raumes wird entlang der Altarwand betont, das Licht bricht sich an der Oberfläche des textilen Stoffes und entmaterialisiert die Wand. Die hohen Seitenwände bilden durch den Verband der Buntgläser ein Netz aus kleinen Öffnungen, deren Schattenspiel den Boden und die Deckenwuten neu zeichnen.